Schwerer Unfall auf der Traarer Straße Lkw rammt Straßenbahn - fünf Schwerverletzte

Krefeld · Durch die Wucht des Aufpralls sprang die Straßenbahn aus den Schienen und krachte in einen Fahrradunterstand an der Traarer Straße. Die Fahrer von Bahn und Lkw wurden eingeklemmt. Bis zum Abend war die Strecke gesperrt.

 Die Wucht des Aufpralls hat die Bahn aus dem Gleis gehoben und in einen Fahrradunterstand krachen lassen. Zwei Kräne mussten sie bergen.

Die Wucht des Aufpralls hat die Bahn aus dem Gleis gehoben und in einen Fahrradunterstand krachen lassen. Zwei Kräne mussten sie bergen.

Foto: Forstreuter

Es ist einer der schwersten Unfälle in der Geschichte der SWK. Fünf Menschen sind bei einem Zusammenstoß einer Straßenbahn der Linie 042 mit einem Lkw in Gartenstadt zum Teil schwer verletzt worden. „Zumindest in den 15 Jahren, in denen ich dabei bin, hat es keinen Unfall mit solcher Wucht und so vielen Verletzten gegeben“, sagt SWK-Sprecher Dirk Höstermann.

Nach Angaben der Polizei missachtete am frühen Samstagmorgen ein Lkw-Fahrer aus Rheinberg ein rotes Ampellicht. Ob bei dem 64-Jährigen ein medizinischer Notfall vorlag, ist derzeit noch offen. Es ist nicht auszuschließen, dass er am Steuer eine Herzattacke erlitten hat.  Das muss im Krankenhaus abgeklärt werden.

 Beim Zusammenstoß wurden der Fahrer dieses Lkw und der Straßenbahnfahrer in ihren Fahrzeugen eingeklemmt.

Beim Zusammenstoß wurden der Fahrer dieses Lkw und der Straßenbahnfahrer in ihren Fahrzeugen eingeklemmt.

Foto: Alex Forstreuter

Sowohl der Lastwagenfahrer als auch der 35 Jahre alte Straßenbahnfahrer waren durch den Crash in ihren Fahrzeugen eingeklemmt worden und mussten von den Einsatzkräften der Feuerwehr befreit werden. Sie kamen schwer verletzt ins Krankenhaus. Für den Straßenbahnfahrer bestand am Sonntag keine Lebensgefahr, er wird aber weiterhin stationär behandelt. Drei verletzte Fahrgäste im Alter von 25, 51 und 59 Jahren wurden ebenfalls in Kliniken gebracht.

Bis in den Abend lief der Einsatz an der Unfallstelle. Die stark beschädigten Schienen der Straßenbahn mussten repariert werden. Die Bahn sei durch die „starke Wucht des Aufpralls massiv aus den Schienen gesprungen“ und in einen Fahrradunterstand gekracht, so die Feuerwehr.

 Ob und wann die Straßenbahn wieder einsatzfähig ist? Den Schadensumfang müssen ab heute die Gutachter klären.

Ob und wann die Straßenbahn wieder einsatzfähig ist? Den Schadensumfang müssen ab heute die Gutachter klären.

Foto: Forstreuter

Zwei Schwerlasttransportkräne haben die Bahn zurück aufs Gleis gehoben, dann konnte sie ins SWK-Depot gezogen werden. Weil die Strecke bis in den Samstagabend nicht mehr befahrbar war, wurden Taxen eingesetzt. Inzwischen ist die Strecke wieder gerichtet und die 042 kann die gewohnte Route fahren.

Gutachter werden jetzt hinzugezogen, um den Schaden an der Straßenbahn zu beziffern. „Fest steht, dass die Bahn nicht mehr einsatzfähig ist. Auf absehbare Zeit wird sie nicht mehr fahren“, sagt Höstermann. Wie stark der Fahrradunterstand ramponiert ist, muss nun ebenfalls untersucht werden.

 Um 8.16 Uhr war am Samstag der Großalarm in Gartenstadt ausgelöst worden. Die Telefone schrillten in der Leitstelle der Feuerwehr Sturm. Anrufer meldeten einen  Verkehrsunfall zwischen einer Straßenbahn und einem Lkw. Die Straßenbahn der Linie 042 quert in Gartenstadt die Traarer Straße. Dort war es im Kreuzungsbereich  zu dem schweren Zusammenstoß mit dem Lastwagen, der in Richtung Uerdingen unterwegs war, gekommen.

Den Einsatzkräften bot sich vor Ort ein chaotisches Bild.  Mit Spezialgerät befreiten sie die eingeklemmten Opfer in Bahn und Lkw. Notärzte leisteten Erstversorgung und begleiteten die Verletzen in die Krankenhäuser. Drei Fahrgäste mussten ärztlich betreut werden und  wurden vorsorglich in Krankenhäuser transportiert, um weitere innere Verletzungen auszuschließen.  

Im Einsatz waren am Samstag neben dem Rüstzug der Berufsfeuerwehr mit Spezialfahrzeugen und schwerem Rettungsgerät auch unterstützend die Freiwillige Feuerwehr aus Uerdingen sowie der Rettungsdienst der Stadt Krefeld mit mehreren Rettungswagen und zwei Notärzten. 

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