Türkisches Lebensmittelunternehmen 40 Jahre in Krefeld – warum Yayla sich jetzt im Sport engagiert

Krefeld · Das türkische Lebensmittelunternehmen hat große Wachstumsziele und expandiert auf dem internationalen Markt. Mit dem Sponsoring will es vor allem regional bekannt werden.

 Buket Ünal ist bei Yayla Managerin für PR und International & Digital Marketing. Die neuen Produkte, die sie in der Hand hält, erscheinen im kommenden Jahr mit dem internationaler wirkenden Logo.

Buket Ünal ist bei Yayla Managerin für PR und International & Digital Marketing. Die neuen Produkte, die sie in der Hand hält, erscheinen im kommenden Jahr mit dem internationaler wirkenden Logo.

Foto: Fabian Kamp

Yayla-Arena – so heißt der Königpalast ab Januar mindestens für die kommenden fünf Jahre. Das klingt groß, international und auch irgendwie bekannt. Der Namensgeber, der Lebensmittelvertrieb Yayla-Türk, ist auf dem türkischen Markt schon lange ein Begriff. Der Yayla-Joghurt ist dort Marktführer, die Marke steht vor allem im Frischware-Bereich für Qualität. Doch das türkische Familienunternehmen kommt aus Nordrhein-Westfalen, wurde 1979 in Datteln gegründet und ist seit 1981 mit der Zentrale in Gartenstadt ansässig. Im kommenden Jahr wird es 40 Jahre alt. „Wir sind ein Krefelder Unternehmen, schon seit Jahrzehnten, und es gibt immer noch Leute in der Stadt, die uns nicht kennen“, sagt Marketing-Managerin Tülay Ünal.

Mit der Namensgebung für den Königpalast soll sich das endgültig ändern. Dabei ist Yayla-Türk auch im Sportsponsoring schon länger aktiv, unterstützt deutschlandweit zahlreiche kleinere Vereine, und war schon 1999 Trikotsponsor beim KFC Uerdingen. Bei dem Verein ist das Unternehmen nun Premiumpartner für die nächsten drei Jahre, und seit August ist es auch bei den Pinguinen vertreten. „Bei den Namensgeberrechten für den Königpalast haben wir nicht lang gezögert“, sagt Ünal. Für das Engagement in der Eishockey-Halle macht Yayla eine Investition im Millionen-Bereich. Und obwohl sich nach Vertragsunterzeichnung in den sozialen Netzwerken fremdenfeindliche Kommentare häuften, kann sich die Marketing-Abteilung vor Sponsoranfragen jetzt kaum noch retten. „Uns erreichen mittlerweile 50 bis 60 Anfragen am Tag.“ Einige davon werden bald realisiert sein: Yayla wird künftig auch an der  Bahnhofsuhr und an zwei Straßenbahnen zu lesen sein.

Mit dieser Strategie kommt das Unternehmen seinem Ziel einen großen Schritt näher: der Stärkung von regionaler Bekanntheit und Integration. Der Sponsoring-Slogan lautet entsprechend: „Für Gemeinschaft und Zusammenhalt“. Das Unternehmen ist dreisprachig, gesprochen wird auf Türkisch, Englisch und Deutsch. „Wir haben überwiegend türkische Mitarbeiter, aber werden zunehmend internationaler“, sagt Ünal. Vier Azubistellen werden regelmäßig besetzt, türkische Sprachkenntnisse sind keine Voraussetzung, um eingestellt zu werden.

 2014 ist das Unternehmen in die neue Zentrale an der Emil-Schäfer-Straße umgezogen. Yayla hat insgesamt 80 Mitarbeiter.

2014 ist das Unternehmen in die neue Zentrale an der Emil-Schäfer-Straße umgezogen. Yayla hat insgesamt 80 Mitarbeiter.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Yayla macht zurzeit einen Jahresumsatz von 80 Millionen, und an der Paul-Schäfer-Straße in Bockum, wo sich der Firmensitz seit 2014 befindet, hat das Team von 80 Mitarbeiterin um Geschäftsführer Ethen Colakoglu seine Ziele hoch gesteckt. „Langfristig hoffen wir auf eine Wachstumsrate von 20 Prozent“, sagt PR-Managerin Buket Ünal. Angefangen mit fünf Lebensmitteln aus dem Bereich Milch und Fleisch umfasst das Sortiment mittlerweile rund 300 reine Yayla-Produkte. Das sind vor allem Lebensmittel und Spezialitäten „angelehnt an den türkischen Geschmack“: Vom Dauer-Spitzenprodukt Yayla-Joghurt über Ayran, Hähnchenwurst, aber auch Wiener Wurst und verschiedene Saucen. Alle Produkte sind Halal-zertifiziert, also nach religiösen Vorschriften für Muslime zum Verzehr erlaubt. „In der Produktentwicklung sind wir Vorreiter und arbeiten pausenlos an weiteren Neuheiten“, sagt Tülay Ünal.

Zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet Yayla momentan in Deutschland – auf dem ethnischen Markt, mit einem kleinen Sortiment aber auch in den Handelsketten Rewe, Lidl und Metro. „Diesen Bereich wollen wir in Zukunft ausbauen“, sagt Buket Ünal. Das zweite große Ziel des Unternehmens ist die Internationalität: Der Rest des Umsatzes komme bereits aus dem Ausland, in Europa, aber auch vom außereuropäischen Markt.  Von der traditionell türkischen Küche zum Weltmarkt: Yayla verfügt bereits über ein interkontinentales Vertriebsnetz mit rund 20 Vertretern, zum Beispiel in Asien und Australien. China, Dubai und Iran sollen bald folgen. Internationaler wird im kommenden Jahr zunächst einmal  das Logo. Aktuell steht neben dem Schriftzug „Yayla“, das heißt grüne Almlandschaften oder Weide, das türkische Mädchen Fatima neben Halbmond und Stern. Diese Symbolik der türkischen Flagge wird im neuen Logo fehlen.

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