Kultur in Krefeld Kufa feiert die Rückkehr der Live-Comedy

Krefeld · Die Künstler freuten sich einhellig über den Live-Auftritt. Denno Makadasopoulos erzählt, wie er in einem Autokino auftrat. „Scheibenwischer, Waschanlagen und Hupen sind halt doch nicht das gleiche wie Lachen und Applaus.“

 Eines der Highlights des Abends in schöner open-Air-Atmosphäre: Serkan Ates-Stein erntete viel Applaus.

Eines der Highlights des Abends in schöner open-Air-Atmosphäre: Serkan Ates-Stein erntete viel Applaus.

Foto: Sven Schalljo

Vollkontakt-Comedy hört sich in Corona-Zeiten irgendwie falsch an. In der Kulturfabrik aber ist es zunächst einmal nur ein Name. Unter den üblichen Corona-Schutzbedingungen, drei-G-Regel und Abständen freuen sich die Besucher im Kufa-Garten (in diesem Sommer gibt es keinen Beach, also keinen Sand, dafür Rindenmulch) auf sechs Comedians. Das Wichtigste dabei für alle Beteiligten: endlich wieder Live-Event!

„Ich war zwar schon auf einem Konzert unter Corona-Bedingungen, aber ich freue mich sehr, wieder etwas live zu erleben. Ich komme eigentlich aus Bonn, verbringe das Wochenende aber bei meiner Freundin“, erzählt Alina Kapp und Freundin Jenny fügt hinzu: „Die Kufa ist einfach eine coole Location. Ich hatte Sorge, dass sie die Corona-Zeit nicht überlebt. Umso glücklicher bin ich, jetzt hier zu sein.“ Auch am Nebentisch ist die Vorfreude riesig. „Es ist meine erste Liveveranstaltung nach dem Lockdown. Es ist toll, wieder live dabei zu sein. Das fühlt sich gut an“, sagt Jörg Bellwinkel, der mit Frau Heike gekommen ist. Und auch Lars und Katharina Meuters stimmen zu. „Alles spricht heute über Fußball und den Bundesligaauftakt. Wir haben hier das Kontrastprogramm und das gefällt mir besser. Es ist eine tolle Atmosphäre und ein bisschen Flucht aus dem Corona-Alltag“, sagt der Ehemann.

Und auch die Künstler bringen ihre Freude über den Live-Auftritt einhellig zum Ausdruck. Denno Makadasopoulos erzählt, wie er in einem Autokino auftrat. „Scheibenwischer, Waschanlagen und Hupen sind halt doch nicht das gleiche, wie Lachen und Applaus“, befindet er und bekommt nicht nur dafür vom den Abend spürbar genießenden Publikum viel Applaus.

 Weniger bekannt als seine Schwester Carolin ist David Kebekus. Sein Auftritt war dennoch sehenswert.

Weniger bekannt als seine Schwester Carolin ist David Kebekus. Sein Auftritt war dennoch sehenswert.

Foto: Sven Schalljo

Das gilt auch für die zweite Künstlerin, Newcomerin Simone Pitzen. Sie wirkt bei einem ihrer ersten Auftritte überhaupt und nach langer Corona-Pause spürbar nervös, hat auch einen Texthänger, über den ihr die Besucher – es ist allerdings nicht ganz ausverkauft - mit einem ausgiebigen aufmunternden Applaus hinweg helfen. Eins der Highlights des Abends ist dann der Auftritt von David Kebekus. Der Bruder der bekannte Comedienne Caroline Kebekus verdient sich reichlich Applaus und Gelächter. Vor allem, als er sich mit Sophie Scholls Bruder Hans vergleicht. „Bei mir ist es wie bei ihm: Ich mache genau das gleiche wie meine Schwester, aber alle reden nur über sie“, sagt er und erntet reichlich Gelächter dafür.

Moderator David Grashoff, der souverän durch den Abend leitet und ebenfalls viele Lacher erntet, ruft dann noch Max Limper, Serkan Ates-Stein und Christian Biermann auf die Bühne. Besonders Ates-Stein begeistert dabei die Besucher mit pointiertem Humor zum Thema LGBTQ, bei dem er die aufs Korn nimmt, die gegen gleiche Rechte für diese Gruppe sind – ohne aber belehrend oder besserwisserisch zu sein.

Sein Auftritt zählt fraglos zu den Highlights eines Abends, bei dem die Rückkehr der Liveevents an sich im Mittelpunkt steht. So sind am Ende alle, Künstler wie Besucher, glücklich.

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