Krefelder Familienunternehmen Raumausstattung seit 125 Jahren

Krefeld · Die Kreishandwerkerschaft zeichnete das Krefelder Familienunternehmen Grüttner für ein besonderes Jubiläum aus.

 Freude bei der Familie Grüttner über das besondere Jubiläum der Raumausstattung und die Ehrenurkunde (von links): Ferdinand Grüttner, André Grüttner, Obermeister Dittmar Posern und Elfi Grüttner.

Freude bei der Familie Grüttner über das besondere Jubiläum der Raumausstattung und die Ehrenurkunde (von links): Ferdinand Grüttner, André Grüttner, Obermeister Dittmar Posern und Elfi Grüttner.

Foto: grüttner

(RP) Seit 125 Jahren sorgt die Raumausstattung Grüttner aus Krefeld dafür, dass Menschen ein schönes und wohnliches Zuhause haben. Zum Jubiläum gab es bei der Feier der Kreishandwerkerschaft Niederrhein Krefeld-Viersen-Neuss eine Broschüre, die den Untertitel hatte: „Qualität hat bei uns Tradition.“ Die lange Tradition des Krefelder Handwerkbetriebes „Raumausstattung Grüttner“ am Dampfmühlenweg wurde jetzt urkundlich belegt: Zum 125-jährigen Bestehen des Unternehmens erhielt André Grüttner, Chef des Familienbetriebes in der vierten Generation, die Ehrenurkunde der Handwerkskammer Düsseldorf. Überreicht wurde die Auszeichnung für dieses seltene Jubiläum von Dittmar Posern, Obermeister der Niederrheinischen Raumausstatter- und Sattler-Innung Krefeld-Viersen-Neuss. Zur Feier im Stadtwaldhaus waren die Mitarbeiter, langjährige Stammkunden, Geschäftspartner und Lieferanten eingeladen.

André Grüttner (32) hat mit 24 Jahren seinen Meister im Raumausstatter-Handwerk in Münster gemacht. Drei Jahre später, 2013, übernahm er den Betrieb von seinem Onkel Ferdinand Grüttner, der noch heute mit 68 Jahren seinem Neffen und dem Unternehmen beratend zur Seite steht. Robert Grüttner sen. hatte 1893 sein Fachgeschäft für Gardinen, Dekorationen, Polstermöbel und Gardinenwäscherei gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg mit großen Verlusten für die Familie und neuem Erfolg steigt Robert Grüttner jun. in den Betrieb ein. Sein Vater stirbt 1941. Das Geschäft wird zwei Jahre später komplett zerstört. Nach verschiedenen Provisorien baut Raumausstattung Grüttner neu, 1960 ist Wiedereröffnung. Robert Grüttner jun. stirbt 1974. Sein Sohn Ferdinand übernimmt und bleibt Chef bis 2013. Dann übergibt er an seinen Neffen André Grüttner. In der Nachbarschaft des Standortes Dampfmühlenweg, an der Rheinstraße, hat der Betrieb 1997 eine eigene Polsterei eröffnet. Auch Gardinen, wenn gewünscht, werden im eigenen Betrieb genäht.

Ab Mitte der 80er Jahre kam eine besondere Arbeit hinzu: Raumausstattung Grüttner hat über 100 Kinos am gesamten Niederrhein und im Ruhrgebiet dekoriert und unter anderem die Bühnenvorhänge gefertigt. Die Wandbespannungen im Krefelder Cinemaxx kamen ebenfalls vom Familienunternehmen. „In den 80er Jahren“, sagt Ferdinand Grüttner, „haben sich die Kundenbedürfnisse verändert. Technischer Sonnenschutz wie Plisses, Raffrollos und Markisen wurden gefragt.“ Das Angebot wurde dementsprechend erweitert. Ferdinand Grüttner, der das Unternehmen fast 40 Jahre geführt hat, erkannte damals einen weiteren Trend: „Die Kunden wollen Leistungen aus einer Hand. Deswegen bieten wir unter anderem nun auch Bodenbeläge an.“

„Der Betrieb hat heute acht Mitarbeiter und zwei Auszubildende,“ sagt der heutige Chef André Grüttner. „Zu 80 Prozent unserer Arbeitszeit sind wir bei den Kunden zu Hause. Beim ersten Termin beraten wir kostenlos, beim zweiten kommen wir mit Mustern wieder. Dann erstellen wir ein Angebot.“ Neue oder aufgearbeitete Polster, Deko-Stoffe, Bodenbeläge, technischer Sonnenschutz – die Zahl der Muster insgesamt liegt zwischen 5.000 und 10.000. „Wir arbeiten mit namhaften Firmen zusammen“, sagt André Grüttner. „Unsere Kunden, mittlerweile altersmäßig ab 30 aufwärts, kommen zu einem großen Teil aus Krefeld, mittlerweile aber auch aus dem Kreis Viersen, Düsseldorf und Köln.“ Verschiedene Kundenwünsche erfordern unterschiedliche Zeitspannen. „In der Regel“, beschreibt Grüttner, „sind wir acht bis zehn Werktage bei einem Kunden“.

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