Krefelder Konditor formt täuschend echte Kreationen Diese Torten sind erste Sahne

Krefeld · Der „Torten-Boss“ aus Krefeld geht momentan auf jeglichen Social-Media Plattformen viral. Die Kreationen die er erschafft, bringen seine Fans immer wieder zum staunen. Seine Torten täuschen sogar Polizisten.

Fotos: Mohamed Omairat aus Krefeld backt Hyper-Realistic Cakes
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Diese Torten sind erste Sahne

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Foto: dpa/Fabian Strauch

Der Mann ist mit einen süßen Kreationen ein Internet-Hit geworden: 120.000 Abonnenten auf Instagram und 270.000 Follower auf Tiktok -  Mohammed Omairat, besser bekannt als der „Torten-Boss“, stößt auf Rieseninteresse in den sozialen Netzwerken. Peperoni-Chips oder Zigarette gefällig? Keine Sorge - bei ihm kann man sich nicht die Zunge verbrennen oder die Lunge schädigen. Alles ist aus Sahnecreme - und genau das sorgt manchmal für Verwirrung.  „Nicht wundern“, sagt der 36-Jährige zu einem geöffneten Eimer Farbe und einer Tüte scharfen Chips. „Die Chips schmecken nach Erdbeer-Sahne.“

Omairat hat sich auf süße Torten-Täuschungen spezialisiert. Zigaretten und Feuerzeug, eine Großtube Curry-Ketchup, eine Radar-Falle, Autoreifen — gerade Gegenstände, die man überhaupt nicht mit Süßigkeiten in Verbindung bringt, reizen den gelernten Konditor, sie aus Sahnecreme nachzuformen.

„Ich stell mir die Original-Gegenstände in meine Konditorei, und dann baue ich sie nach“, erzählt er. Das kann einen ganzen Arbeitstag dauern. Sahne und Butter, Zucker und Marzipan – an den „Fake“-Torten ist fast alles essbar. Nur wo es nicht anders geht, nutzt er Stützelemente aus Holz oder Original-Accessoires wie einen Metall-Tragebügel bei dem Farbeimer.

Die Präsentation der Täusch-Torten sorgt manchmal für überraschte Reaktionen. So rief ein Anwohner die Polizei, als Omairat seine vermeintliche Radarfalle aus Sahnecreme fürs Foto vor einer Hauswand auf eine Stange montierte. Die Streife habe ihm minutenlang nicht geglaubt, dass es sich um eine Torte handelte, erzählt er. „Bis ich reingebissen habe. Da haben sie groß geguckt und dann gelacht.“

Auch die eigenen Kinder hat Omairat schon aufs Glatteis geführt: mit vermeintlichem Fastfood – Cola, Chickenwings und einem eingepackten Burger – in der heimischen Küche. Das Essen zog die Kinder magisch an, bis der Konditor von dem  Cola-Becher ein Stück abschnitt und reinbiss.

Eigentlich hatte der in Beirut geborene Omairat sich mit seinem Betrieb in Krefeld auf Hochzeitstorten und Großtorten für Firmenevents spezialisiert. Das Geschäft mit den teils metergroßen Riesentorten für 1000 Euro und mehr lief gut - doch dann habe er mit der Corona-Pandemie auf einen Schlag praktisch alle Aufträge verloren, weil es keine Großveranstaltungen mehr gab, erzählt er.

Aus der Not habe er angefangen, Alltagsgegenstände nachzuformen und die Kunst-Torten in den sozialen Medien verbreitet. Schnell folgten Tausende seinen Torten-Filmen und bestellten online – zum Teil auch ganz normale Torten. Durch den Erfolg ermutigt, habe er im vergangenen Jahr damit angefangen, seinen persönlichen Lieblingskuchen – einen mächtigen Käsekuchen – als Backmischung zu vermarkten. Sein Slogan: „Käsekuchen ist immer noch gesünder als Crystal Meth“. Außerdem eröffnete er Ende 2021 eine Filiale in Essen.

„Ich habe mich weiterentwickelt - aus der Not heraus“, sagt der Familienvater mit demnächst fünf Kindern. „Ich hätte auch bei Erdbeertorte mit Mandelrand bleiben können.“ Stattdessen peilt der 36-Jährige jetzt sein bisher größtes Projekt an: „Ich mache noch dieses Jahr ein essbares Auto, einen Lamborghini, und stell ihn auf die Straße – mal gucken, was die Leute sagen.“

Auf seiner Internetseite verkauft er neben  Torten und  Backmischungen auch Merchandise-Artikel wie Schürzen, T-Shirts und Pullover.

mit Material von dpa

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