Tierphysiotherapie in Krefeld Auf dem Wasserlaufband kommen Hunde wieder auf ihre vier Pfoten

Krefeld · Wenn Tiere sich nach einer Operation erholen müssen oder altersbedingte Beschwerden haben, gehen sie ähnlich wie Menschen zu einem Therapeuten. Bei Rachel Krempe und Mihaela Wiederer trainieren sie auf einem Wasserlaufband.

Frida steht bis zum Bauch im Wasser, sie hebt ihre Pfoten und stapft voran, immer weiter, solange bis das Laufband zum Stehen kommt. Das Unterwasserlaufband gehört zu den Behandlungsgeräten der „Tierphysiotherapiepraxis Krefeld.“ Anders als viele Patienten, die hierher kommen, ist Frida kerngesund. Ihre Besitzerin Rachel Krempe hat mit Mihaela Wiederer die Klinik Anfang Januar übernommen. 2011 wurde die Praxis an der Zwingenbergstraße von Vanessa Engemann gegründet, die ab Sommer wieder zurück ins Team kehren wird. Dazu gehören fünf Therapeuten, Mihaela Wiederer kümmert sich um das Organisatorische. Zu ihnen kommen Tiere, die Hilfe brauchen, um wieder auf ihre Pfoten zu kommen – etwa nach einer Operation oder weil sie altersschwach sind. Aber auch Jungtiere kommen zum Durchchecken vorbei und sportliche Hunde steigern dort ihre Leistung.

„Wir haben Spezialisten für verschiedene Bereiche unter einem Dach“, erzählt Mihaela Wiederer. Es gibt Massagen, Akkupunktur, Lymphdrainage, eine Blutegeltherapie – zum Beispiel bei Entzündungen – oder Training auf dem Unterwasserlaufband. „Die Hunde können darauf ihre Muskulatur stärken, durch das Wasser ist es ein gelenkschonendes Training“, sagt Rachel Krempe.

 Rachel Krempe und Hund Frida demonstrieren das neue Unterwasserlaufband. Es können auch Steigungen eingestellt werden.

Rachel Krempe und Hund Frida demonstrieren das neue Unterwasserlaufband. Es können auch Steigungen eingestellt werden.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Größtenteils handelt es sich bei den Patienten um Hunde, aber auch Katzen und Kleintiere werden behandelt.  Die Vierbeiner und ihre Herrchen kommen meistens aus dem Raum Krefeld, andere reisen aber auch aus Alpen, Düsseldorf oder Willich an.

Im Therapiealltag erleben Mihaela Wiederer und Rachel Krempe viele Fälle: Gerne erinnern sie sich an einen Dackel, dessen Hinterbeine nach einem Bandscheibenvorfall gelähmt waren. „Es gab mehrere Sitzungen mit dem Hund, zuerst ist er nur gerobbt, dann hat er seine Hinterbeine wieder benutzt.“ Ein anderer Hund kam zum Abnehmen – 20 Kilogramm musste er verlieren, nun hat er wieder Freude an der Bewegung. Auf dem Anrufbeantworter der Tierphysiopraxis hinterlassen Tierbesitzer häufig Nachrichten. „Sie berichten, dass es ihrem Vierbeiner besser geht und die Spaziergänge wieder länger werden. Das freut uns natürlich“, erzählt Rachel Krempe. Aber auch traurige Fälle gehören zum Alltag – etwa dann, wenn ein Hund trotz aller Mühen eingeschläfert werden muss.  

 Hündin Frida genießt eine Massage von Therapeutin Rachel Krempe. Mihaela Wiederer motiviert mit einem Hundekeks. 

Hündin Frida genießt eine Massage von Therapeutin Rachel Krempe. Mihaela Wiederer motiviert mit einem Hundekeks. 

Foto: Natalie Urbig

Um Altersschwäche vorzubeugen, empfehle die beiden, den Hund immer wieder in Bewegung zu halten, viele abwechslungsreiche Spaziergänge zu unternehmen und auch anderen Untergrund wählen, das heißt: nicht immer nur Asphalt, sondern auch mal einen Feld- oder Sandweg zu nutzen. Für Besitzer bieten sie auch Seminare an.

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