Personaländerung bei der Krefelder Verwaltung Kirstin Lintjens leitet den Fachbereich Gesundheit

Krefeld · Die 50 Jahre alte gebürtige Niederländerin mit Wohnsitz in Mönchengladbach folgt auf Dr. Agnes Court. Zuletzt hatte sie bei der St.-Augustinus-Gruppe in Neuss gearbeitet.

 Kristin Lintjens ist neue Fachbereichsleitung Gesundheit.

Kristin Lintjens ist neue Fachbereichsleitung Gesundheit.

Foto: Stadt Krefeld/Jochmann, Dirk (dj)

(RP) Der städtische Fachbereich Gesundheit hat eine neue Führung: Die neue Fachbereichsleiterin Kirstin Lintjens (50) ist seit wenigen Wochen in der Krefelder Verwaltung tätig. Lintjens hat zuletzt bei der St.-Augustinus-Gruppe in Neuss gearbeitet. Die gebürtige Niederländerin wuchs in Kerkrade auf, absolvierte im Anschluss an ihre Schullaufbahn ein Studium an der Fachhochschule für Gesundheitswesen Hogeschool Sittard in den Niederlanden, erwarb dann an der Rijksuniversiteit Maastricht einen Master of Health Care.

Die Pflegewissenschaftlerin war nach dem Studium an verschiedenen Stationen tätig und arbeitete ab 2006 nach einem dreijährigen Auslandsaufenthalt als Projektleiterin bei der St.-Augustinus-Gruppe. Bei dem Träger hatte Lintjens im Bereich Wohnen der Behindertenhilfe seit 2018 eine Leitungsfunktion inne. Im Krefelder Fachbereich Gesundheit folgt sie auf Dr. Agnes Court, die im Fachbereich Gesundheit weiterhin die medizinischen Dienste leitet, sowie den kommissarischen Leiter David Nowak.

Privat lebt Lintjens mit ihrem Ehemann und den vier Kindern in Mönchengladbach. Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen betont, dass in der Stellenausschreibung für die Fachbereichsleitung bewusst nicht explizit eine Ärztin oder ein Arzt gesucht wurde. „Wichtig war uns besonders die Management-Erfahrung und der damit verbundene Führungsauftrag.“ Eine offene Kultur im Haus wünscht sich Lauxen und sieht sich in der Auswahl der neuen Fachbereichsleitung nach den ersten Wochen voll bestätigt.

Lintjens betrachtet als eine der Hauptaufgaben die weitere Öffnung des Hauses für die Bürger. Das Team könne stolz sein auf die in der Corona-Pandemie bisher geleistete Arbeit. „Wir sind das Gesundheitsamt, alle miteinander“, das ist die Botschaft, die sie in das Team hinein senden will. Gemeinsam werde man auch anstehende Aufgaben meistern.

Kirstin Lintjens hat in den ersten Wochen ein sehr positives Bild von ihrem Fachbereich gewonnen: „Es ist ein unglaublich motiviertes Team, das habe ich in den ersten Wochen schon gemerkt. Zusammen werden wir eine Menge schaffen.“ Sie sieht sich als einen lösungsorientierten Menschen, offen in der Kommunikation, und stets mit offener Tür auch für die Mitarbeiterschaft.“ Von ihren früheren Tätigkeiten könne sie viele wichtige Erfahrungen im neuen Beruf in Krefeld einbringen, betont die neue Fachbereichsleitung. „Optimieren macht mir Spaß“, sagt Kirstin Lintjens. Zu einem guten Austausch auf Augenhöhe trüge auch die Zusammenarbeit etwa in der Fachärztekonferenz bei. „Solche Strukturen helfen uns, schnell aktiv zu werden, wenn irgendwo ein Problem erkannt wird.“ Dass sich der städtische Fachbereich Gesundheit in der Corona-Krise ständig auf neue Herausforderungen habe einlassen wollen, sei Beweis für die große Flexibilität, sagt auch Sabine Lauxen. „Sieben Tage in der Woche wurde im Gesundheitsamt gearbeitet, selbst an Weihnachten und Silvester, und viele haben Tätigkeiten übernommen, die nicht ihrem eigentlichen Berufsfeld entsprachen.“ Die Corona-Krise sei noch nicht vorbei, sagt Kirstin Lintjens. „Wir müssen gewappnet sein, wenn im Herbst neue Varianten auftauchen, wenn wieder schnell viele Impfungen nötig sein werden. Deshalb ist es gut, dass es eine funktionierende Infrastruktur gibt, an der wir festhalten können. Wir wollen für den nächsten Herbst vorbereitet sein. Mit dem Impfzentrum Seidenweberhaus und dem benachbarten Diagnosezentrum sind wir gut aufgestellt, die Abläufe sind eingeübt.“ Die Bekämpfung der Corona-Krise bleibe auch in den kommenden Monaten eine der Hauptaufgaben.

Gleichwohl will Kirstin Lintjens den Fokus perspektivisch noch mehr auf Prävention legen, etwa bei der Zahnprophylaxe der Kinder. „Wir werden jetzt mehr rausgehen können in Schulen und Kitas.“ Und man werde aus statistischen Daten wie den Ergebnissen der Schuleingangsuntersuchung mehr Rückschlüsse ziehen müssen. „Wir bekommen wir Kinder in Bewegung, welche Angebote können wir hier gemeinsam mit anderen Akteuren schaffen? Das sind Fragen, die uns bewegen werden.“

Begleiten wird Lintjens auch den weiteren Weg zum Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße. Hier hilft der Fachbereichsleiterin ebenfalls die Erfahrung aus früheren Tätigkeiten. „Suchterkrankungen stehen immer im Zusammenhang mit psychischen Problemen. Es handelt sich fast immer um eine Doppeldiagnose. Eine Einrichtung wie das Drogenhilfezentrum wird Möglichkeiten bieten, mit der Szene in einen Dialog zu kommen, Hilfsangebote zu unterbreiten. Das sind völlig neue Chancen, und ich hoffe, dass viele Suchtkranke sie nutzen.“

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