Frühling in der Seidenstadt Krefeld im Kirschblütenrausch

Krefeld · Als Alleebaum hat sich die japanische Zierkirsche in Krefeld nicht durchsetzen können. Ihre niedrige Wuchshöhe behindert den Straßenverkehr. An der Waldhofstraße zeigt sie für wenige Wochen ihre ganze Pracht. Baum und Straße haben eine interessante Geschichte.

So schön blühen in Krefeld die Kirschblüten
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So schön blühen in Krefeld die Kirschblüten

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Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Wer im Frühling die Waldhofstraße befährt, hat das Gefühl, unter der rosa gemaserten Stuckdecke einer Barockkirche dahinzugleiten. Die dicht an dicht gepflanzten breitkronigen japanischen Zierkirschen stehen in voller Blüte und tauchen die verkehrsberuhigte Alleestraße in ein lichtes rosafarbenes Blütenmeer. Rund 14 Tage erstrahlen sie in voller Pracht, dann verblühen sie wieder und beginnen auf die Straße zu rieseln.

„Die japanische Zierkirsche war ein Modebaum in den dreißiger und den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts“, erzählte schon vor zehn Jahren ein Mitarbeiter vom Grünflächenamt. „Sie ist ein durchaus robuster Straßenbaum, den wir immer wieder nachpflanzen.“

 Dass sich die Zierkirsche als Straßenbaum in Krefeld nicht durchgesetzt hat, hängt mit dem wachsenden Straßenverkehr zusammen, der für Straßenbäume ein Lichtraumprofil von 4,50 Metern verlangt, das die Zierkirschen mit einer Stammhöhe von knapp drei Metern nicht bieten.  Auch die Versiegelung des Bodens setzt den Straßenbäumen zu. Hinzu kommen die Hinterlassenschaften von Hunden, die mit ihrer Säure den Bäumen zusetzen. Daher pflanzt die Stadt vornehmlich robuste Baumarten wie Kaiserlinde, Eiche, Baumhasel und Scheinakazie, aber auch Exoten wie Tulpenbaum und japanischer Schnurbaum.

Aber nicht nur an der Waldhofstraße ist im Frühjahr die Blütenpracht zu sehen. Auch der Alexanderplatz wird Jahr für Jahr in ein rosafarbenes Blütenmeer getaucht.

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