Gesetz von SPD, Grünen und FDP Kinderärzten droht Praxisschließung

Krefeld · Wer als Elternteil sein Kind zum Arzt begleitet, muss künftig seinen G-Status offenlegen. Wer nicht getestet ist, kann der Praxis verwiesen werden. Dagegen laufen Ärzte Sturm. Die medizinische Versorgung sei gefährdet.

 Bis zu 70 junge Patienten versorgen der Krefelder Kinderarzt Robert Primke und sein Team täglich in der Sprechstunde, weitere zwei Dutzend in der Notfallsprechstunde.

Bis zu 70 junge Patienten versorgen der Krefelder Kinderarzt Robert Primke und sein Team täglich in der Sprechstunde, weitere zwei Dutzend in der Notfallsprechstunde.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Fassungslos und völlig ratlos reagieren Kinderärzte aus Krefeld auf das in der vergangenen Woche beschlossene umstrittene Gesetz von SPD, Grünen und FDP. „Wir sehen uns seit Mittwoch mit Vorgaben konfrontiert, die organisatorisch und ethisch überhaupt nicht darstellbar sind“, sagt der Krefelder Kinderarzt Robert Primke. Was genau ist passiert? Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat am Dienstag Kinder- und Jugendärzte darüber informiert, dass ab dem 24. November „alle Personen, die eine Arztpraxis betreten, unabhängig vom Impfstatus getestet werden müssen“, schreibt unter anderem Christiane Thiele, Vorsitzende des Landesverbandes des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), in einem Brief an die Mitglieder. Ausnahmen gelten demnach nur für Patienten – nicht aber für Begleitpersonen. Für die Kinderärzte, deren Patienten zwingend mit einer Begleitperson kommen, „absolut realitätsfern“, sagt Primke.