Krefeld Keine Wartezeit im Ausländeramt

Krefeld · Nach der Gründung des Fachbereichs Migration und Integration zog Oberbürgermeister Meyer jetzt eine positive Bilanz. 19 von 55 Stellen waren anfangs unbesetzt, 18 sind nun besetzt.

 Zufrieden: Fachbereichsleiter Andreas Pamp, die Geschäftsführerin des Jobcenters, Tavin Lara Turanli, der Beigeordnete Markus Schön und Oberbürgermeister Frank Meyer (v.l.) bilanzierten die Arbeit des Fachbereichs Migration und Integration sowie die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen.

Zufrieden: Fachbereichsleiter Andreas Pamp, die Geschäftsführerin des Jobcenters, Tavin Lara Turanli, der Beigeordnete Markus Schön und Oberbürgermeister Frank Meyer (v.l.) bilanzierten die Arbeit des Fachbereichs Migration und Integration sowie die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen.

Foto: Stadt Krefeld/Andreas Bischof Tel.+49(0)171285

Es war eines der zentralen Reformprojekte, das sich Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) auf die Fahne geschrieben hat: die Neuordnung des Ausländeramtes mit dem Ziel, die Integrationsbemühungen der Stadt zu stärken und den Service für in Krefeld lebende Einwanderer zu verbessern. Dazu wurde der Fachbereich Migration und Integration gegründet, das Ausländeramt ging in ihm auf. Nun zog die Verwaltung mit neuem Führungspersonal – Dezernent Markus Schön und Amtsleiter Pamp – eine positive Bilanz ihrer Arbeit.  Die Wartezeiten für Ausländer seien reduziert, die Zusammenarbeit mit beteiligten Organisationen verbessert. „Eine moderne weltoffene Großstadt wie Krefeld braucht eine Verwaltung der Migration und Integration“, erklärte dazu Meyer. „Durch die Bündelung der Themen Migration und Integration innerhalb der Verwaltung haben die Kunden eine Dienstleistung aus einer Hand.“

Nicht besetzte Stellen seien mittlerweile meist besetzt, ein Großteil bestehender Rückstände seien aufgearbeitet worden, betonte Dezernent Markus Schön, in dessen Bereich der neue Fachbereich angesiedelt ist. Die Wartezeiten seien durch Veränderung der Organisation und Umstellung der Terminvergabe „deutlich reduziert“ worden. So sei die Wartezeit bei Anmeldungen von zuvor sieben Monaten auf null zurückgeführt worden; auch bei der Niederlassungserlaubnis, bei der die Klienten zuvor sechs Monaten hätten warten müssen, gebe es mittlerweile keine Wartezeiten mehr.

Bei den Bearbeitungen von Aufenthaltstiteln ging die Wartezeit von bis zu fünf Monaten auf null zurück. Gerade dieser Punkt hatte früher zu Konflikten, ja Demonstrationen vor dem Rathaus geführt. Ohne pünktlich verlängerte oder zügig gewährte Aufenthaltstitel sind Urlaub, Klassenfahrten ins Ausland, Reisen in dringenden Fällen wie Hochzeit oder Todesfall nicht möglich; Sozialleistungen oder Kindergeld werden nicht ausgezahlt, Bankangelegenheiten behindert und erhebliche Probleme bei Polizeikontrollen provoziert. Es war fast unmöglich für Betroffene, etwa bei Todesfällen in der Familie schnell die Papiere für eine Reise in die Türkei zu bekommen. Sofort bearbeitet werden demnach nun auch Einbürgerungen und Asylangelegenheiten. Wer Besuche von Angehörigen plant, hat für die Verpflichtungserklärung ebenfalls keine Wartezeit mehr zu befürchten.

Rückstände gebe es noch etwa bei  Visa-Angelegenheiten. Ebenso arbeite man noch an der  geplanten Einrichtung eines zentralen Servicecenters. Als weitere Verbesserungen seien Mehrsprachigkeit in der Abteilung Migration, übersetzte Formulare, Online-Terminvergabe und die Einführung der E-Akte in Vorbereitung.

  Bei der Gründung des Fachbereichs waren in der Abteilung Migration noch 19 der 55 Stellen unbesetzt. Der Leiter des neuen Fachbereichs Migration und Integration, Andreas Pamp, zeigte sich froh darüber, dass 18 Stellen neu besetzt werden konnten. Aktuell seien durch Fluktuation zwar sechs Stellen nicht besetzt, die Wiederbesetzung laufe allerdings schon. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter sei durch Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, insbesondere durch den Einsatz moderner technischer Ausstattung deutlich verbessert worden.

Eine positive Bilanz zogen  Meyer und seine Mitstreiter auch beim Thema  Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge. Tavin Lara Turanli, Geschäftsführerin des Jobcenters Krefeld, erläuterte, dass von 2167 Flüchtlingen (im Behördendeutsch: „Neukrefelder im Kontext von Fluchtmigration“)  im ersten Halbjahr dieses Jahres 179 Personen in den Arbeitsmarkt integriert werden konnten. „Das sind deutlich mehr als im Vergleichszeitraum 2017, wo insgesamt 102 Zugewanderte in den hiesigen Arbeitsmarkt aufgenommen werden konnten“, so Turanli.

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