Auftritt am 1. Dezember Kein Scherz: Dieter Nuhr kommt in die Yayla-Arena

Krefeld · Unaufgeregt ist sein Auftreten, echte Aufreger sind die Themen, die er anpackt. Dieter Nuhr schaut sich die Welt an, in der er lebt, und entdeckt vieles, das er in Frage stellt. „Kein Scherz“ heißt sein Programm, mit dem der Kabarettist auf Bühnentour ist. Am Sonntag, 1. Dezember, tritt Nuhr damit in der Krefelder Yayla-Arena auf.

 Dieter Nuhr bezeichnet sich in seinem neuen Programm „Kein Scherz“ als „grün-alternativ sozialisiert“, will sich aber keinesfalls auf die Seite einer gängigen Meinung oder von vermeintlichem Schwarm-Wissen stellen.

Dieter Nuhr bezeichnet sich in seinem neuen Programm „Kein Scherz“ als „grün-alternativ sozialisiert“, will sich aber keinesfalls auf die Seite einer gängigen Meinung oder von vermeintlichem Schwarm-Wissen stellen.

Foto: Stephan Singer

Die Gender-Diskussion hält er für Schwachsinn. Aber das würde Dieter Nuhr niemals so sagen. Er erklärt seinem Publikum lieber, dass er auf die entsprechenden Ausformulierungen verzichte, um „Minuten, Minutinnen und Minutenden“ zu sparen. Dann zeigt der 59 Jährige sein schiefes Lächeln – und spätestens jetzt ist auch das politisch korrekteste Publikum auf seiner Seite. Dieter Nuhr gehört schon seit vielen Jahren zur Speerspitze der deutschen Kabarettszene. In der ARD hat er seine eigene Fernsehshow. Für die Sendung am heutigen Donnerstag hat er sich passend zur ARD-Themenwoche „Zukunft Bildung“  Gedanken über das Wissen gemacht: künstliche Intelligenz, die Fähigkeiten und Unfähigkeiten der Siris und Alexas sowie die Frage, was der Mensch heute überhaupt noch lernen muss.

In diesen Wochen ist Nuhr mit seinem Bühnenprogramm „Kein Scherz“ durch Deutschland auf Tour. Am Sonntag, 1. Dezember, tritt er in der Yayla-Arena auf. Das Programm beginnt um 18 Uhr.

Dieter Nuhr, in Wesel geboren, in Düsseldorf aufgewachsen, kennt man als Kabarettist, als Moderator und als Autor. Aber seine Karriere begann am Theater, am Düsseldorfer Schauspielhaus. Für ein Projekt der Theatergruppe schrieb er seine ersten Texte, die auf der Bühne vorgetragen wurden. Eigentlich wollte er Lehrer für Kunst und Geschichte werden, legte auch das erste Staatsexamen ab. Aber während seines Studium hatte er mit einem Freund das Kabarettduo V.E.V.–K.Barett gegründet – und Feuer gefangen.

Ab 1994 trat er solo auf und spielte bei seinen Programmtiteln mit seinem Namen: „Nuhr am nörgeln“, „Ich bin’s Nuhr“, „Nuhr die Wahrheit“. Die gedeckte Kleidung, meist ein dunkles Hemd oder schwarzes T-Shirt, entsprechen dem Understatement seines Auftritts. Nuhr wirkt gelassen und moderat, aber seine Pointen zielen haargenau und treffen oft ins Lachzentrum, aber fast immer ins Denksystem. Nuhr ist schnell, tagesaktuelle Ereignisse baut er spontan ins Programm ein. Er ist ein Unbequemer. Wegen seiner satirischen Auseinandersetzung mit dem Islam hat ihn ein Muslim angezeigt; das Verfahren wurde eingestellt. Seine kritischen Äußerungen zu Greta Thunberg brachten ihm einen Shitstorm ein.

Für Nuhrs intelligente Texte hat der Verein Mensa (Zusammenschluss Hochintelligenter) ihm 2008 den IQ-Preis verliehen. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören gleich mehrere Deutsche Comedy-Preise, der Verdienstorden des Landes NRW und 2012 die Krefelder Krähe. Der Ehrenvogel werde einen ehrenvollen Platz auf der Gästetoilette erhalten, hatte Nuhr bei der Verleihung im Krefelder Theater erklärt.

Dem Krefelder Publikum ist Nuhr verbunden, in jedem Jahr tritt er mindestens ein Mal in der Seidenstadt auf – jetzt mit dem jüngsten Programm „Kein Scherz“.

Dieter Nuhr, „Kein Scherz“, Sonntag, 1. Dezember, 18 Uhr, Yayla-Arena, Westparkstraße.
Eintrittskarten kosten zwischen 34,25 und 38,65 Euro im Vorverkauf.

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