Kunst in Krefeld Katrin Berger: Architektin von Licht und Schatten

Krefeld · Sie ist Malerin mit einem großen Faible für Stadtarchitektur. In der Galerie Meta Weber zeigt Katrin Berger ab Sonntag „Lichteinfälle“: Die Malerei der Heerich-Schülerin ist wie gebaut.

 Katrin Berger mit dem dreiteiligen „Lichteinfall an der Südtür (mittags)“. Das Bild links zeigt die Lichtsituation am Abend.

Katrin Berger mit dem dreiteiligen „Lichteinfall an der Südtür (mittags)“. Das Bild links zeigt die Lichtsituation am Abend.

Foto: Fabian Kamp

Katrin Berger hat Geduld. Sie kann warten. Warten auf den einen Moment, in dem das Licht von außen in einem bestimmten Winkel den Raum flutet und die Schatten von Fenstern Türen, Treppengeländern ein Muster zeichnen, dem sie nicht widerstehen kann. „Es ist gemein, dass solche Momente viel schneller vorbei sind, als man zeichnen kann“, sagt sie lachend. Doch sie hat oft Erfolg. Das zeigt sie ab Sonntag unter dem Titel „Lichteinfälle“ in der Galerie von Meta Weber.

Katrin Berger ist 1945 geboren, in Essen aufgewachsen. Schon als Kind faszinierte sie die Architektur der Stadt. „Häuser waren für mich keine toten Objekte. Ich habe immer an die Menschen gedacht, die darin leben oder arbeiten.“ Beim Kunststudium an der Düsseldorfer Akademie hat sie in Erwin Heerich ihr künstlerisches Vorbild gefunden, den Blick und das Interesse für Architektur geschult. „Dann kommt das Licht von allein“, sagt sie.

17 Bilder zeigt sie in der Galerie – Licht-Schatten-Kompositionen, die hinter ihrer klaren, geometrischen Struktur Geschichten hüten, die der Titel nicht immer vermuten lässt. Die Hombroicher Sonnenuhr, ein 1,20 mal 1,20 Meter großes Ölgemälde fängt den Moment ein, in dem die Sonne durch eine Terrassentür einfällt, sich im Türglas spiegelt: Die gekreuzten Lichtstrahlen werden zu Uhrzeigern. Es gibt Großformate mit meist minimalistischen Formenspielen und beredte kleinere Ölkreidebilder. Das mittlere Format fehlt. Mittelmaß ist nicht Katrin Bergers Ding.

Ihre Motive findet sie im eigenen Haus – einer alten Schule in Lobberich, 1875 erbaut.  Bilder, die das Licht an der Südtür mittags oder abends wiedergeben, die auf die Gartentreppe oder ein Dachfenster verweisen, belegen wie Katrin Berger abstrahiert und mit Licht baut.

Ausstellung im Haus Kunst + Technik, Blumentalstraße 2; ab Sonntag, 9. August, 11 bis 14 Uhr; zu sehen bis 7. Oktober, immer mittwochs, 17 bis 19 Uhr.

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