Bezirksvertretung Krefeld-Ost Katharina Nowak ist Bezirksvorsteherin Ost

Krefeld · Die SPD-Politikerin kandidiert auch für den Düsseldorfer Landtag. Die FDP-Spitze kritisiert deswegen, das Amt als Vorsteherin diene rein zur Profilierung.

 Katharina Nowak ist die neue Bezirksvorsteherin in Krefeld-Ost.

Katharina Nowak ist die neue Bezirksvorsteherin in Krefeld-Ost.

Foto: Isabella Thiel

Wie erwartet ist Katharina Nowak (SPD) in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Ost vor dem Jahreswechsel zur Bezirksvorsteherin gewählt worden. Sie löst damit ihren Parteigenossen Wolfgang Merkel ab, der nach über sieben Jahren in diesem Amt aus privaten Gründen zurückgetreten war (wir berichteten). Für Nowak stimmten acht der 14 Bezirksvertreter, drei Mitglieder enthielten sich und drei Stimmen bekam die Gegenkandidatin der CDU, Angelika Brünsing.

Kritik an den „Begleitumständen der Wahl“ kommt von der FDP. Dabei geht es vor allem um die Doppelrolle der 37-Jährigen, die auch als SPD-Kandidatin bei der Landtagswahl im Wahlkreis Krefeld II antreten wird. „Das Amt soll ihr dazu dienen, sich als Landtagskandidatin zu profilieren. Das hat wenig zu tun mit dem, was Herr Merkel als Ombudsmann der Bürger im Ostbezirk sieben Jahre lang glaubwürdig verkörperte", sagt FDP-Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann, Mitglied der Bezirksvertretung Ost mit beratender Stimme.

Fragwürdig findet der FDP-Politiker auch den Umgang der CDU mit der eigenen Gegenkandidatin. Angelika Brünsing, stellvertretende Bezirksvorsteherin, war die eindeutige Verliererin dieser Wahl und entsprechend enttäuscht. Dazu Heitmann: „Die CDU muss sich fragen lassen, weshalb sie eine Gegenkandidatin aufstellt, die nicht alle Stimmen ihrer Fraktion erhält. Die Reaktion von Frau Brünsing, immerhin Mitgliederbeauftragte des Kreisverbandes, ist für uns nachvollziehbar."  

Katharina Nowak wird nach gut einem Jahr wie verabredet von Julia Müller (Grüne) als Bezirksvorsteherin abgelöst werden. Die Mutter von zwei Töchtern, die in Bockum lebt, freut sich auf ihr neues Amt als Vorsteherin. „Ich stehe für ein Gemeinsam von Traar, Verberg, Gartenstadt, Elfrath und Bockum. Sport, Sicherheit, der ÖPNV, aber auch die Weiterentwicklung unserer Stadtteile stehen bei mir auf der Agenda. Eine Zeit zum Ausruhen ist nicht vorhanden“, sagt die Diplom-Theologin.  In den nächsten Wochen und Monaten will sie mit Bürgern, Politikern und Verwaltung ins Gespräch kommen, um „gute Projekte auf den Weg bringen zu können“. Als Bezirksvorsteherin sieht sie ihre Rolle bei Entscheidungen darin, die Sichtweisen der Bürger einzunehmen, die als Anwohner oder Nutzer der Infrastruktur direkt betroffen sind von Projektentwicklungen, Sanierungen oder Veränderungen in Bebauungsplänen. „Ich möchte eine Bezirksvorsteherin für alle Bürgerinnen und Bürger im Gebiet der Bezirksvertretung Ost sein und bin somit jederzeit ansprechbar für Probleme, Anliegen und Wünsche. So freue ich mich zum Beispiel ganz aktuell sehr, dass die haushaltstragenden Fraktionen meine Überzeugung für das ehrenamtliche Engagement des ,Treffpunkt Traar’ teilen und Mittel für einen Kunstrasenplatz auf dem Gelände des FC Traar im Haushalt berücksichtigt haben.“ 

Die SPD-Parteiführung gratulierte in der Bezirksvertretungssitzung aber nicht nur Katharina Nowak, sondern dankte auch dem scheidenden Vorsteher Wolfgang Merkel für sein großes Engagement. „Er hatte das Amt seit 2014 inne und hat sich stets sehr engagiert und als echter Kümmerer für die hier lebenden Menschen eingesetzt und wird dies als Ratsmitglied auch weitermachen“, lobte Fraktionschef Benedikt Winzen.

Katharina Nowak ist neben ihrer Arbeit als  Bezirksvorsteherin und Landtagskandidatin auch noch Mitglied im Parteivorstand der SPD Krefeld, stellvertretende Vorsitzende der SPD Bockum und Mitglied im Ausschuss für Schule und Weiterbildung

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