Aus den Stadtteilen Nikolausmarkt ohne die Narrenzunft
Krefeld · Am ersten Adventswochenende ist Nikolausmarkt in Uerdingen. Im Vorfeld gab es Ärger zwischen Veranstalter und einem Verein.
Am ersten Adventswochenende öffnet der Nikolausmarkt in Uerdingen seine Tore. An beiden Tagen wird viel Abwechslung geboten. Höhepunkt ist dabei der Besuch des Sinterklaas (wir berichteten), der am Samstag, 30. November, gegen 15 Uhr am Steiger eintreffen wird. Auch neun gemeinnützige Vereine werden sich auf dem Markt präsentieren und Selbstgemachtes oder Selbstgebackenes anbieten. Nicht dabei sind diesmal die Mitglieder der Braunschweiger Narrenzunft (BNZ), die traditionell am Grill stehen und die Besucher mit Würstchen versorgen.
„Uns wurde eine Woche vor dem Markt vom Veranstalter gesagt, dass wir den professionellen Beschickern das Geschäft wegnehmen und deswegen nicht teilnehmen könnten“, sagt Thorsten Süllwald, Vorsitzender der BNZ, und erklärt weiter: „Wir haben daraufhin überlegt, Grünkohl oder Suppe anzubieten. Aber auch das war nicht erwünscht. Alle herzhaften Speisen gingen nicht, hieß es. Süße Speisen werden aber schon von anderen Vereinen angeboten, denen wir keine Konkurrenz machen wollen.“ So entschied sich der Verein, auf eine Teilnahme zu verzichten.
Bei Facebook verkündete die BNZ: „Dennoch empfinden wir es als falsch, dass hier ein Uerdinger Verein benachteiligt wird, welcher seit vielen Jahren bei Wind und Wetter auch auf den mäßig besuchten Veranstaltungen vertreten war. Auch die Absage nur gut eine Woche vor dem Nikolausmarkt sehen wir als sehr kurzfristig an, da man sich zu diesem Zeitpunkt selbstverständlich schon um Mitglieder bemüht hat, welche an diesem Tag an dem Stand aushelfen.“ In über 50 Kommentaren teilten Nutzer die Empörung, riefen zum Boykott der Gastronomie oder des Marktes auf.
Der Uerdinger Kaufmannsbund als Organisator ist erschüttert und tief enttäuscht von dem öffentlichen Statement der BNZ. „Wir sind immer bemüht, die Vereine bei unseren Märkten miteinzubeziehen. Standgebühren nehmen wir nicht, da wir das Vereinsleben in Uerdingen unterstützen wollen. Das ist aber nur möglich, wenn auch professionelle Beschicker kommen, die Standgebühren zahlen. Sonst ist eine solche Veranstaltung finanzielle einfach nicht machbar“, erklärt Vorsitzender Uwe Rutkowski. Er empfindet es als unfair, wenn ein Verein sich derart massiv beschwere, obwohl er sonst immer dabei sei und man bis zuletzt versucht habe, eine einvernehmliche Lösung zu finden.