Oppum Schutzengelpfarre: 25 Jahre „Kalli’s Café“

Oppum · In „Kalli’s Café“ wird seit 25 Jahren jeden Sonntag ein reich bestückter Frühstückstisch für Bedürftige gedeckt. Organisiert wird das ehrenamtliche Projekt von 25 Mitgliedern der Schutzengelgemeinde in Oppum.

 Seit 25 Jahren bietet Kalli‘s Café in der Schutzengelpfarre in Oppum sonntags ein Frühstück für Obdachlose an.

Seit 25 Jahren bietet Kalli‘s Café in der Schutzengelpfarre in Oppum sonntags ein Frühstück für Obdachlose an.

Foto: Arno Wildrath

Die Grundgedanken sind einfach: Ehrenamtlich für das leibliche Wohl von Bedürftigen sorgen und gleichzeitig eine Gelegenheit für menschliche Begegnung bieten. In „Kalli’s Café“ wird all das seit einem Vierteljahrhundert ermöglicht. Das ehrenamtliche Team um Pastoralreferent Arno Wildrath versorgt wöchentlich 25 bis 35 Gäste für einen Unkostenbeitrag von 50 Cent.

„Es ist ein Ort, an dem sich die Leute wohl fühlen und gerne helfen lassen“, beschreibt der Hauptamtler Wildrath das Projekt. Dabei sei es wichtig, die Gäste nicht abhängig vom Café zu machen, sondern Problemlösungen zu bieten. Im Vordergrund des Projekts steht das Frühstück, das jeden Sonntag von 10 bis 12 Uhr im Pfarrsaal der Schutzengelgemeinde angeboten wird.

Gleichzeitig werden dort aber auch wichtige Kontakte geknüpft. Die Gäste kennen sich zum Teil seit vielen Jahren. Sie stehen im ständigen Gespräch über „Gott und die Welt“, aber auch ihre Sorgen und Probleme sind Thema. „Wir merken, wo der Schuh gerade drückt“, erklärt Wildrath, der oft eine beratende Rolle einnimmt. „Wir bieten kurze und niederschwellige Wege und wissen, wo die Leute Unterstützung für ihre Probleme bekommen.“

Die Idee für „Kalli’s Café“ entstand vor 25 Jahren als Folgeaktion der Notschlafstelle der Schutzengelgemeinde. Die Idee hatte Kalli – ein mittlerweile verstorbener Nutzer der Schlafstelle, der deshalb auch als Namensgeber für das Café fungiert. Das sonntägliche Angebot war zunächst kostenlos. Seit 2012 wird wegen der erschwerten finanziellen Situation ein geringer Betrag von 50 Cent genommen, für den jeder in netter Gemeinschaft frühstücken kann.

Wöchentlich suchen 25 bis 35 Gäste das Café auf. Die Teilnehmer seien nicht nur Obdachlose, sondern vermehrt Menschen in einer schweren finanziellen Lage, berichtet Wildrath. Die Zahl der Gäste sei jedoch in den letzten Jahren gesunken, da das Angebot an ähnlichen Aktionen in Krefeld wachse. 2014 kamen noch wöchentlich über 60 Leute in das Café – eine Aufgabe, die finanziell wie personell schwer zu stemmen gewesen sei.

Das Café wird ausschließlich über Spenden finanziert. Ein Metzger und ein Bäcker stellen Wurst und Brötchen, die am Samstag nicht verkauft wurden. Die restlichen Lebensmittel kauft das ehrenamtliche Team unter der Woche ein.

Drei bis fünf Ehrenamtler sind jeden Sonntagvormittag im Einsatz. Der Personalstamm umfasst 25 Helfer. Sie schätzen die Arbeit und wollen regelmäßig helfen, um die geknüpften Kontakte aufrecht zu halten, berichtet Wildrath. Engpässe gebe es selten. „Immer, wenn einer ausscheidet, kommt ein neuer Helfer dazu. Ich glaube, der liebe Gott hat da die Hände im Spiel und schaut wohlwollend auf uns“, sagt er.

Am morgigen Sonntag, 7. Juli, feiert „Kalli’s Café“ das 25-jährige Jubiläum. Von 10 bis 15 Uhr findet eine lockere Feier mit knapp 150 Gästen statt. Das typische Angebot wird von Neuem gestellt, die Dauer ausgedehnt und das Fest mit einer Wort-Gottes-Feier begonnen.

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