Krefeld Krefeld kämpft für verbesserten Lärmschutz an der Bahnstrecke

Krefeld · Laut einer Studie zum "Eisernen Rhein" könnte der Güterverkehr bis 2040 deutlich ansteigen.

 "Es müssen Lärm- und Abgaswerte für Autos und Flugzeuge eingehalten werden, das muss auch für die Bahn gelten", forderte Gabi Schock, SPD-Ratsfrau und Vorsitzende des Ausschusses für Stadtplanung und -sanierung, in der jüngsten Sitzung.

"Es müssen Lärm- und Abgaswerte für Autos und Flugzeuge eingehalten werden, das muss auch für die Bahn gelten", forderte Gabi Schock, SPD-Ratsfrau und Vorsitzende des Ausschusses für Stadtplanung und -sanierung, in der jüngsten Sitzung.

Foto: UD

Die Politik macht sich weiter Sorgen um mögliche Auswirkungen des "Eisernen Rheins" für Krefeld. Unter anderem steht hierbei das Thema "Lärmschutz" im Vordergrund. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Ausschuss für Stadtplanung mit einer "Machbarkeitsstudie zur Rhein-Ruhr-Rail-Connection (3RX)" beschäftigt und der Verwaltung einen klaren Auftrag erteilt.

So soll Oberbürgermeister Frank Meyer die Auswertung der Studie in eine "Krefelder Runde" einbringen, in der die Bundes- und Landtagsabgeordneten der Stadt sowie Vertreter der Metropolregion Rhein-Maas-Nord, des Regionalrats sowie die Vorsitzenden der Ausschüsse Bauen und Wohnen, Jürgen Wettingfeld, und Stadtplanung und -sanierung, Gabi Schock, beteiligt sind.

"Auf Grundlage der dortigen Beratung soll eine Vorlage für die genannten Gremien erarbeitet werden, die die Position der Stadt Krefeld zur Rhein-Ruhr-Rail-Connection (3RX) darlegt", ergänzte SPD-Ausschusssprecher Jürgen Hengst den Antrag seiner Fraktion.

"Die Studie ist für Krefeld ein Schlag ins Gesicht", erklärte CDU-Ratsherr Jürgen Wettingfeld im Ausschuss. Die Verwaltung muss hier Fakten schaffen." Die Machbarkeitsstudie hatte die flämische Regierung im Jahr 2016 in Auftrag gegeben, um unter anderem die Nordseehäfen mit der Rhein-Ruhr-Region per Eisenbahn zu verbinden.

Sie favorisiert die sogenannte 3RX-Lösung, die Antwerpen (Belgien) mit Mönchengladbach (Deutschland), über Lier und Mol (Belgien), Weert, Roermond, Venlo (jeweils in den Niederlanden) und Viersen (Deutschland) verbindet. Ab Viersen bestehen zwei Möglichkeiten, die Strecke fortzuführen. Zum einen in Richtung Mönchengladbach/Köln, zum anderen über Krefeld nach Duisburg.

Aktuell sind von Belgien in Richtung Niederlande/Deutschland rund 70 Güterzüge pro Tag unterwegs. Wie viele dieser Züge die Grenze nach Deutschland letztendlich überqueren und die Krefelder Strecke nutzen, ist nicht erkennbar. Allerdings: Für das Jahr 2030 wird ein Anstieg des Ost-West-Güterverkehrs um 45 Prozent auf 103 Züge pro Tag prognostiziert, bis 2040 ein Anstieg auf 115 Züge täglich erwartet.

"Der Fokus der Studie liegt auf der Untersuchung der Abschnitte der 3RX-Strecke bis Viersen. Der weitere Streckenverlauf im Bereich der Stadt Krefeld ist nicht Teil der Untersuchungen der vorliegenden Machbarkeitsstudie", so die Verwaltung in einer Stellungnahme.

Nach Meinung der städtischen Experten hängen grundsätzlich die Auswirkungen auf Krefeld weniger mit einer Umverteilung des Güterverkehrs zwischen den Routen "Montzen", "Brabant" und "Eiserner Rhein" zusammen, sondern vielmehr mit der Umsetzung etwaiger Lärmschutzmaßnahmen für den ohnehin perspektivisch mehr werdenden Güterschienenverkehr von Belgien in Richtung Ruhrgebiet.

"Hierzu setzt die Stadt Krefeld stetig ihre Bemühungen fort, eine Realisierung von angemessenen Lärmschutzmaßnahmen entlang der Schiene im gesamten Stadtgebiet zu erwirken", teilt die Verwaltung mit.

Allerdings: Neue Lärmschutzmaßnahmen sind für eine bestehende Güterstrecke bisher nicht geplant. Ausdrückliche Unterstützung bekommt die Verwaltung in diesem Punkt von Gabi Schock, SPD-Ratsfrau und Vorsitzende des Ausschusses für Stadtplanung und -sanierung: "Es müssen Lärm- und Abgaswerte für Autos und Flugzeuge eingehalten werden, das muss auch für die Bahn gelten", so die Politikerin, die betonte, dass sie "damit nicht gegen den Güterverkehr sprechen will".

(RP)
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