Krefeld: Jugendtreffpunkt Jugendzentrum Stahlnetz wird runderneuert

Krefeld · Über viele Jahre war das Jugendzentrum in Stahldorf in privater Trägerschaft, jetzt übernimmt die Stadt. Derzeit wird das Gebäude renoviert, im nächsten Jahr soll unter neuer Leitung wiedereröffnet werden. Die Personalsuche läuft.

 Das Jugendzentrum Stahlnetz liegt am Ende der Vulkanstraße/Ecke Oberschlesienstraße. Derzeit ist es geschlossen, weil der Trägerverein gekündigt hatte.

Das Jugendzentrum Stahlnetz liegt am Ende der Vulkanstraße/Ecke Oberschlesienstraße. Derzeit ist es geschlossen, weil der Trägerverein gekündigt hatte.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das Jugendzentrum Stahlnetz an der Oberschlesienstraße wird in Trägerschaft der Stadt neu eröffnet. Derzeit laufen Renovierungsarbeiten, die Stadt ist außerdem auf Personalsuche. Aufgrund des Umfangs der Arbeiten um dem leergefegten Fachkräftemarkt wird mit dem Neustart der Jugendarbeit in Stahldorf nicht vor 2019 gerechnet. Das berichtet Norbert Axnick vom Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung.

Über lange Jahre war das Stahlnetz in privater Trägerschaft eines Fördervereins — eine übliche Konstellation für Krefelder Jugendeinrichtungen von denen von 18 nur zwei — Herbertzstraße und Freizeitzentrum Süd — die Stadt als Träger haben und ansonsten von ehrenamtlich arbeitenden Vorständen verantwortet werden, mit „Herzblut und Engagement“, wie Axnick betont. In Stahldorf hatte der Verein allerdings in diesem Jahr gekündigt, weil er sich außerstande gesehen hatte, die Arbeit fortzuführen. Das Gebäude selber gehört der Wohnstätte und hat erheblichen Renovierungsstau, der nun beseitigt wird.

 Nobert Axnick vom Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung.

Nobert Axnick vom Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Viele Jugendliche aus dem Krefelder Süden kennen das Stahlnetz von privaten Feiern. Denn der Trägerverein hatte die Räume auch vermietet, zum Beispiel wenn 18. Geburtstage gefeiert werden sollten, und so Einnahmen generiert. Das Mieten wird nun in Zukunft nicht mehr möglich sein, und zwar aus „baulichen Gründen“, was im Klartext „Brandschutzvorschriften“ bedeutet. „Mehr als 30 Leute dürfen dort zukünftig nicht mehr gleichzeitig hinein“, erklärt Norbert Axnick.

 Die ehemalige Schule am Wehrhahnweg könnte in einigen Jahren Jugendzentrums-Standort werden.

Die ehemalige Schule am Wehrhahnweg könnte in einigen Jahren Jugendzentrums-Standort werden.

Foto: THOMAS LAMMERTZ

Eine volle Stelle für die Leitungsposition ist ausgeschrieben und soll schnellstmöglich besetzt werden. Um dann direkt mit der Arbeit starten zu können, werde bereits jetzt „konzeptionell vorgedacht“, sagt Axnick. Er sieht an dem Standort eine herausfordernde Situation, bei der auch eine „aufsuchende“ Jugendarbeit geleistet werden müsse. Die Vernetzung mit anderen Einrichtungen vor Ort, zum Beispiel der Moschee und den Schulen, müsse verdichtet werden, interkulturelle Arbeit sei notwendig. „Wir müssen in die Offensive und auf die Leute zugehen“, meint Axnick und spricht von „sozialraumorientierter Arbeit“.

Axnick stellt auch den Standort des Jugendzentrums an sich in Frage: „Das Stahlnetz liegt in einer Randlage, das ist nicht ideal“. Deshalb habe die Stadt vorerst nur einen Mietvertrag über fünf Jahre abgeschlossen und wolle parallel nach Alternativen suchen. Geeignet wäre die ehemalige Schule am Wehrhahnweg, dort ist aber aktuell noch eine Sammelunterkunft untergebracht. Jugendarbeit in Stahldorf sei aufgrund der demografischen und sozialräumlichen Situation in dem Stadtteil nicht wegzudenken. „Wir sehen uns da in der Verantwortung“, sagt der Jugendexperte. Daher sollen nun im Stahlnetz die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um den Neustart zu schaffen — wenn auch wohl erst im kommenden Jahr.

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