Gymnasium am Moltkeplatz in Krefeld Jazzmusiker Paul G. Ulrich ist beim Schulkonzert der Stargast

Bismarckviertel · Paul G. Ulrich gehörte zur legendären Boogie Woogie Company und hat mit Paul Kuhn gespielt. Der ehemalige Schüler des Gymnasiums am Moltkeplatz ist jetzt beim Jubiläums-Schulkonzert aufgetreten.

 Jazzmusiker und Kontrabassist Paul G. Ulrich, hier mit Schulleiter Udo Radmacher, ist ehemaliger Moltke-Schüler und trat jetzt beim Schulkonzert auf.

Jazzmusiker und Kontrabassist Paul G. Ulrich, hier mit Schulleiter Udo Radmacher, ist ehemaliger Moltke-Schüler und trat jetzt beim Schulkonzert auf.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das Gymnasium am Moltkeplatz feiert in diesem Jahr seinen 200-jährigen Geburtstag und lud jetzt zu einem Jubiläumskonzert der besonderen Art ein. Aktive und ehemalige Schüler, Schülereltern, Lehrer und weitere Mitglieder der Schulgemeinschaft gestalteten das Programm. Unter den Musikern: der erfolgreiche Krefelder Jazzmusiker und ehemalige Moltkeschüler Paul G. Ulrich.

Schon mit 16 Jahren wusste er: „Jazz ist mein Leben, der Kontrabass mein Instrument.“ Er studierte in Köln bei Rainer Linke Jazz-Musik im Hauptfach. Es folgten erste Auftritte beim WDR, später gehörte er zur legendären Boogie Woogie Company. Ferner spielte Ulrich im Trio von Paul Kuhn, der seinerzeit „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ sang. Mit dem Sänger, Produzent, Entertainer und Schauspieler wirkte Ulrich außerdem auch in größerer Besetzung bei „Paul Kuhn and The Best“ mit und veröffentlichte Alben. Beim Moltke Jubiläumskonzert spielte Paul G. Ulrich beim Jazz Opening und im Orchester Kontrabass. Außerdem präsentiert er zwei Solostücke am Klavier mit Gesang, eins davon improvisiert über seine Zeit am Moltke. Hier machte er 1978 sein Abitur. Schon damals spielte er im Schulorchester. Cello oder Kontrabass, eben das, was gerade gebraucht wurde. Gern erinnert er sich auch an die Filmvorführungen in der Aula, erzählt er. Wenn er nicht auf einem seiner Instrumente gespielt hat, gab es das ein oder andere Fußballmatch im Pausenhof, berichtet Ulrich. „Wir haben mit Tennisbällen gespielt.“ Für ihn ist das Konzert eine Art Zeitreise: „Es war lustig, noch einmal hier zu spielen.“ Da kommen auch Erinnerungen an den Schulalltag hoch und den ein oder anderen Lehrer.

Das Jubiläumskonzert gibt aber nicht nur Paul G. Ulrich Anlass, die Zeit am Moltke Revue passieren zu lassen. Viele ehemalige Schüler, Eltern, aktuelle und pensionierte Lehrer sind der Einladung des Schuldirektors Udo Rademacher gefolgt. Er hat den Musikabend federführend organisiert und eigens hierfür das „Moltke-Jubiläumsorchester 2019“ ins Leben gerufen. In seiner Begrüßung erzählt der Schulleiter, dass die Idee für das Konzert vor circa einem Jahr entstand. Gar nicht einfach, die ehemaligen Mitglieder des Schulorchesters zu regelmäßigen Proben zusammenzutrommeln, haben sich diese doch teilweise über ganz Deutschland verstreut. Doch aus einer Idee wurde Wirklichkeit: im September vergangenen Jahres fand die erste Probe statt, im Februar fuhr die Gruppe zusammen auf Orchesterfahrt. Passend zum Jubiläum studierten die 40 Musiker ihre Lieblingsstücke aus den Jahren der Orchesterarbeit ein. Vier Solobeiträge, präsentiert von Bundespreisträgern des Wettbewerbs „Jugend musiziert“, rundeten den Abend ab. Unter ihnen: die Krefelder Pianistin Veronika Ittermann, Schülerin des renommierten Pianisten und ehemaligen Moltke-Schülers Michael van Krücker. Sie spielte, begleitet vom Orchester, den 1. Satz des Klavierkonzertes in C von Laurens van Rooyen. Zum Tatendrang des Schulgründers, Adam Wilhelm Scheuten, der im Jahre 1800 in seinem Testament festlegte, dass er 15.000 Reichstaler zur Errichtung einer Schule spenden würde (das spätere Moltke Gymnasium), passte das letzte Stück des Abends: Beethovens 5. Sinfonie. Ein Stück, das immer weiter nach vorne drängt. Auch wenn es einen Abend lang „genau wie früher“ war.

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