Krefeld Krefeld ist mit Ärzten bestens ausgestattet

Krefeld · Der Gesundheitsreport der AOK liefert ein umfangreiches, vergleichendes Zahlenwerk zur Situation in der Seidenstadt. Männer gehen hier zum Beispiel überdurchschnittlich häufig zur Krebsfrüherkennung - und es wird viel gestorben.

 Das Helios-Klinikum in Krefeld.

Das Helios-Klinikum in Krefeld.

Foto: Thomas lammertz

In keiner anderen Stadt in Nordrhein-Westfalen gehen anteilig so viele Männer zur Krebsfrüherkennung wie in Krefeld. Diese und viele andere Informationen liefert der neue Gesundheitsreport der Allgemeinen Ortskrankenkasse AOK Rheinland/Hamburg. Mehr als jeder fünfte Krefelder Mann (21,68 Prozent) geht demnach zur Vorsorge - der Durchschnitt liegt bei 16,73 Prozent. Dass die Krefelder gleichwohl kaum einen Grund zur Zufriedenheit haben, zeigen andere Zahlen. Von den Krefelder Frauen nehmen 45,68 Prozent an der Krebsfrüherkennung teil.

Das ist eine mehr als doppelt so hohe Beteiligung wie bei den Männern. Dennoch liegt das so genannt schwache Geschlecht damit unter dem Durchschnitt von 45,85 Prozent, was die These unterstützt, dass Männer generell zu den Vorsorgemuffeln zählen. Der Anteil der Krefelder, die an Lungenkrebs gestorben sind, liegt bei 42,1 auf 100.000 Einwohner und über dem Bundesmittel von 33,3. Für die weiblichen Brustkrebstoten steht in Krefeld eine 18,3 - NRW-weit sind es 24,7 und bundesweit 23,6 auf 100.000 Einwohner.

Grundsätzlich wird in Krefeld mehr gestorben als in ganz Deutschland. Auf 1000 Einwohner kommen zwölf Todesfälle (NRW 11, BRD 10,8). Die Lebenserwartung der Männer und Frauen in Krefeld ist etwas geringer als im restlichen Deutschland. Frauen werden in der Seidenstadt im Mittel 81,67 Jahre, Männer 77,4 Jahre alt. Zum Vergleich: Die mittlere Lebenserwartung in der Bundesrepublik beträgt für Männer 77,72 und für Frauen 82,73 Jahre. Grundsätzlich ist Krefeld gut mit Ärzten und Krankenhäusern ausgestattet.

Bei der hausärztlichen Versorgung liegt die Seidenstadt mit der Kennziffer 120,6 um 20,6 Prozent über dem Mittel. Zum Vergleich: Für die wohlhabende Stadt Kaarst weist der Report eine 70,5 aus. Was die Fachärzte anbetrifft, rangiert Krefeld im oberen Segment mit Augenärzten (120,2), Chirurgen (175,3), Frauenärzten (128), Hautärzten (146,6), Hals-Nasen-Ohren-Ärzten (128,6), Nervenärzten (134,1), Orthopäden (143,7), Psychotherapeuten (147), Urologen (144,3) und Kinderärzten (145,4). In Krefeld entfallen darüber hinaus 866 Krankenhausbetten auf 100 000 Einwohner - in NRW sind es 689 und im Bund 624.

Noten für die Krankenhäuser im Rhein-Kreis-Neuss
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Das Zahlenmaterial der AOK liefert weitere interessante Details: So gab's in Krefeld 335 stationäre Aufenthalte pro 100.000 Versicherte, weil Mädchen im Alter von zehn bis 20 Jahren volltrunken waren. Bei den gleichaltrigen Jungen lag die Zahl mit 348 geringfügig höher. Gleichwohl sind die Angaben unterschiedlich zu bewerten. Saufende Mädchen liegen in Krefeld über dem Durchschnitt von 323, während saufende Jungen unter dem Mittel von 385 rangieren.

Unrühmliche Spitzenreiten sind übrigens Wuppertal bei den jungen Frauen und der Kreis Euskirchen bei den jungen Männern. Hohe krankheitsbedingte Ausfälle hat die Krefelder Pflegebranche zu verzeichnen. 8,17 Prozent der Arbeitsstunden fallen aus. Krefeld liegt damit an dritter Stelle - der Durchschnitt im AOK-Versichertenbereich bei 7,16 Prozent.

(RP)
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