Stadt investiert in Bildung Rund 130 Millionen Euro für Krefelds Schulen

Krefeld · Seit 2018 investiert die Stadt Krefeld in Ausbau, Sanierung und Modernisierung von Schulgebäuden. Insgesamt wurden bisher rund 130 Millionen Euro ausgegeben, 66 Millionen davon allein in diesem Jahr.

Die Sollbrüggen-Grundschule wurde zur Vierzügigkeit ausgebaut und um einen Ganztag erweitert.  

Die Sollbrüggen-Grundschule wurde zur Vierzügigkeit ausgebaut und um einen Ganztag erweitert.  

Foto: Stadt Krefeld

(bk) In zahlreichen Krefelder Schulgebäuden besteht Sanierungsbedarf, manche platzen aus allen Nähten, wieder andere haben noch nicht einmal WLAN. Seit 2018 kämpft die Stadt gegen den immensen Sanierungsstau und hat seitdem mit rund 130 Millionen Euro mehr als 290 Klassenräume und Räumlichkeiten für den Offenen Ganztag sowie 43 Sanitäranlagen saniert, 13 naturwissenschaftliche Räume modernisiert und in über 130 Innenraumsanierungen von Büros, Fluren oder Aulen, acht Schulerweiterungen und Neubauten investiert.

 Der Neubau der Gesamtschule Oppum steht bereits.

Der Neubau der Gesamtschule Oppum steht bereits.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

„Krefeld macht Schule“ heißt das Programm, für das im städtischen  Haushalt von 2018 bis 2022 insgesamt knapp 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden. Davon sind 30 Millionen Euro über das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ gekommen sowie 20 Millionen Euro im Rahmen des Kommunalinvestitionsförderungsgesetztes Nordrhein-Westfalen. Mit einer Investition von 66 Millionen ist 2022 das investitionsstärkste Jahr.

Das Vorzeige-Projekt „Haus der Bildung“ verzögert sich.

Das Vorzeige-Projekt „Haus der Bildung“ verzögert sich.

Foto: Stadt Krefeld

Grundlage für die Investitionen ist eine Liste mit 1.000 Maßnahmen, die neben den Wünschen der Schulen zum großen Teil aus baulichen Notwendigkeiten der Unterhaltung, Sanierung, Verkehrssicherung oder energetischen Optimierung resultieren. Alleine in diesem Jahr befinden sich laut Stadt knapp 250 Punkte der Liste in der Umsetzung.

Im Prozess ist zum Beispiel die Sanierung und Erweiterung der Gesamtschule Oppum. Vieles ist bereits fertiggestellt, der Umbau und die Modernisierung des großen Bestandsgebäudes laufen aktuell auf Hochtouren. Das Projekt wird voraussichtlich im März abgeschlossen sein. Schon abgeschlossen ist die Erweiterung der Robert-Jungk-Gesamtschule. Hier ist ein Oberstufentrakt für rund 9,1 Millionen Euro entstanden, der im Frühjahr 2021 eröffnet wurde. Die Kosten wurden komplett über Fördergelder refinanziert. Ungefähr zeitgleich wurde der Erweiterungsbau der Geschwister-Scholl-Grundschule in Betrieb genommen. Er enthält Klassenzimmer sowie eine Mensa und einen Verwaltungstrakt. Die Kosten lagen bei 6,5 Millionen Euro. 4,2 Millionen wurden durch Fördergelder getragen.

Beendet ist auch die Schulerweiterung an der Regenbogenschule. Die Grundschule wurde um einen Anbau mit elf Klassen- und drei Inklusionsräumen erweitert. Die Inbetriebnahme erfolgte 2021. Die Projektkosten lagen bei rund 5,1 Millionen Euro und wurden komplett über Fördergelder getragen. 

Zu den Schulerweiterungsprojekten zählen ebenfalls der Umbau und die Erweiterung der ehemaligen Hauptschule Prinz-Ferdinand-Straße zu einer Grundschule sowie das „Haus der Bildung“ und die Interimsschule an der Westparkstraße. Die ehemalige Hauptschule Prinz Ferdinand-Straße wird kernsaniert, modernisiert und aufgestockt. Die Altpavillons und der Toilettentrakt werden abgebrochen und eine neue, dreizügige Grundschule inklusive Mensa errichtet. Die Kostenplanung für die Prinz-Ferdinand-Schule liegt bei rund 15,4 Millionen Euro. Das Gebäude wird Ende des Jahres bezugsfertig.  Rund 50 Millionen Euro soll das Haus der Bildung kosten. Da die europaweite Ausschreibung des Vorhabens erfolglos war, muss neu ausgeschrieben werden. Das führt zu einer Projektverschiebung von bis zu sechs Monaten. Die Abbrucharbeiten sind nun für Februar 2023 terminiert. Ein zweigeschossiger Neubau an der Westparkstraße wird die Interimsschule. Sie ist als Übergangsschule geplant, bis das Haus der Bildung fertiggestellt sein wird und schafft kurzfristig Kapazitäten. Die Fertigstellung ist für Anfang Februar vorgesehen. Die geplanten Kosten betragen 4,8 Millionen Euro. Die Erweiterung der katholischen Sollbrüggen-Grundschule ist bereits abgeschlossen. Sie wurde mit einem Anbau zur Vierzügigkeit ausgebaut und um einen hundertprozentigen Ganztag erweitert. Die Kosten von 5,2 Millionen Euro wurden ebenfalls über Fördergelder abgedeckt. Insgesamt konnten 24 Grundschulklassen durch Baumaßnahmen im Primarbereich geschaffen werden. Für 1,2 Millionen Euro wurde das Lehrerzimmer der Gesamtschule Kaiserplatz durch einen eingeschossigen Anbau im Innenhof des Gebäudes erweitert. Moderne Chemie-Räume entstanden zum Beispiel am Schulzentrum Horkesgath, am Moltke- und am Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium und insgesamt 43 Sanitäranlagen wurden – zum Beispiel an der Gesamtschule Kaiserplatz oder an der Edith-Stein-Schule – saniert.

Auch die Digitalisierung der Schulen befindet sich laut Stadt im Prozess. So ist die WLAN-Ausrüstung an den Schulen abgeschlossen. Es wurden fast 1.000 WLAN Access Points installiert. „Wir haben außerdem alle Schulen zumindest mit Übergangslösungen an das Breitband angebunden“, erklärt Jürgen Maas, Fachbereichsleiter Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst. „Voraussichtlich zum Jahreswechsel werden wir dann noch einmal einen nächsten großen Schritt gehen.“ Dann sollen zehn Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Zahlreiche weitere, so Maas, sollen im Laufe des Jahres 2023 folgen.

Insgesamt befinden sich 235 Liegenschaften mit 753 Gebäuden (Stand 2020) im Besitz der Stadt Krefeld. Mit 355 Gebäuden und 69 Liegenschaften bilden die Schulen mit 59 Prozent den größten Anteil. Die Summe der durch das ZGM zu betreuenden Grundflächen der Schulen beträgt mehr als 380.000 Quadratmeter. Die Grundschulen haben mit rund 92.000 Quadratmetern den größten Flächenanteil, dicht gefolgt von Gymnasien mit knapp 89.000 Quadratmetern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort