Wie in alten Krefelder Zeiten Kleines Schulmuseum in Oppum

Krefeld · Wie war es damals, als Oma und Opa die Schulbank drückten? Worauf haben sie gesessen, welche Schulbücher hatten sie? Solche und andere Fragen werden jetzt im neuen Schulmuseum beantwortet, das das Kollegium der Schönwasserschule mit dem Bürgerverein Oppum eingerichtet hat.

 In der Schönwasserschule gibt es seit Neuestem einen historischen Klassenraum, den Lehrer und Mitglieder des Bürgervereins einrichteten.

In der Schönwasserschule gibt es seit Neuestem einen historischen Klassenraum, den Lehrer und Mitglieder des Bürgervereins einrichteten.

Foto: Schönwasserschule

(bk) 950 Jahre gibt es den Stadtteil Oppum bereits. Ein runder Geburtstag, der in diesem Jahr gleich mehrfach Anlass zum Feiern bietet. Aber nicht nur dazu. So haben Mitglieder des Bürgervereins mit dem Lehrer-Team der Schönwasserschule ein kleines Museum erschaffen. Zu sehen ist ein historischer Klassenraum mit seinem damals üblichen Mobiliar.

Lustige Handpuppen erinnern an den Unterricht von damals.

Lustige Handpuppen erinnern an den Unterricht von damals.

Foto: Schönwasserschule

Viele Oppumer werden sich noch an die Johann-Hinrich-Wichern-Schule an der Thielenstraße 40 erinnern, die 2010 in „Schönwasserschule“ umbenannt wurde. Damals gab es auch Kritik an der Namensänderung der Gemeinschaftsgrundschule, die an einen renommierten evangelischen Theologen erinnerte. Wichern lebte 1808 bis 1881 in Hamburg. Er war Reformer, aber auch Gefängnisdirektor und setzte sich für eine lebendige Volkskirche ein. Nebenbei gilt er als Erfinder des Adventkranzes.

Die Schüler saßen auf harten Holzbänken, teilweise ohne Rückenlehne.

Die Schüler saßen auf harten Holzbänken, teilweise ohne Rückenlehne.

Foto: Schönwasserschule

Schule sah zu Wicherns Zeit, aber auch in den darauffolgenden Jahrzehnten anders aus, als Schüler sie heute kennen. In der guten alten Zeit saßen die Kinder auf harten Holzbänken, teilweise ohne Rückenlehne. Sie schrieben auf Schiefertafeln und mussten ihre Schulbücher sorgsam hüten, sonst drohten strenge Strafen. Was sonst noch alles zum Schulalltag in Oppum gehörte, können Besucher beim Stöbern in der Schulchronik des letzten Jahrhunderts entdecken. Vielleicht finden sie sich sogar selbst oder Bekannte auf einem der alten Klassenfotos, die ab 1948 erhalten sind. Die Bilder sind auf Stellwänden zu finden, die im Schulmuseum stehen. Auch andere Dinge des Schullebens in früheren Zeit sieht man dort und kann in alten Erinnerungen schwelgen.

 Fotos erinnern an die alten Zeiten. Sie sind ab 1948 erhalten.

Fotos erinnern an die alten Zeiten. Sie sind ab 1948 erhalten.

Foto: Schönwasserschule

Während es für die einen eine Reise in die Vergangenheit werden kann, können Kinder und Jugendliche erfahren, wie sehr sich Schule in den vergangenen Jahren verändert hat – und was vielleicht bis heute gleich geblieben ist. Die Besucher können auf Schiefertafeln schreiben und in den historischen Bänken Platz nehmen, sie können die Rolle des Lehrers einnehmen und hinter das Pult treten oder sich aber auch einfach nur  umsehen und von den Schulerlebnissen unterschiedlicher Zeiten beeindrucken lassen.

Das neu geschaffene Schulmuseum in der Schönwasserschule, die einst Johann-Hinrich-Wichern-Schule hieß, ist jeden Sonntag im September und am Samstag, 17. September, jeweils von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Auf zahlreiche Interessierte freuen sich Sonja Gref und Michaela Grefen von der Schönwasserschule sowie Christoph Buysch vom Bürgerverein Oppum.

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