Trailer-Port Tacken: Sorgen sind aufgebauscht

Oppum/Linn · Der Bürgerverein Linn hat seine Bedenken gegen das Trailer-Port-Projekt der Hafengesellschaft geäußert. Bezirksvorsteher HansjürgenTacken tat diese als „Geplänkel“ ab.

 Container bereit zum Verladen. Am Trailer-Port in Linn sollen mehrere Gleise und Rangierflächen hergerichtet werden, um Platz für angekommene Trailer zu schaffen.

Container bereit zum Verladen. Am Trailer-Port in Linn sollen mehrere Gleise und Rangierflächen hergerichtet werden, um Platz für angekommene Trailer zu schaffen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Paukenschlag in der Bezirksvertretung Oppum/Linn: Bezirksvorsteher Hansjürgen Tacken (SPD) bezeichnete die in einem Anschreiben an die Bezirksvertretung geäußerten Sorgen des Bürgervereins Linn bezüglich des geplanten Hafenbahnhofs Trailer-Port als „aufgebauschtes Geplänkel“ und glaubt, es sei verfrüht, sich mit der künftigen Verkehrsführung dorthin zu befassen. Für Ursula Giebels, Vorsitzende des Bürgervereins, eine „Unverschämtheit“ seitens des Bezirksvorstehers. „Die Planung existiert, und wir haben schon seit langem vorgeschlagen, zum Thema einen Runden Tisch zu veranstalten.“ Anschreiben an Oberbürgermeister Frank Meyer und die Verwaltung seien unbeantwortet geblieben, und dass Hansjürgen Tacken die Sorgen der Bürger nun ins Lächerliche ziehe, sei schlichtweg untragbar.

Hintergrund: Der Trailer-Port ist ein geplantes Projekt der Krefelder Hafengesellschaft. Auf rund 42.000 Quadratmetern Fläche zwischen Carl-Sonnenschein-Straße und der B288/Berliner Straße sollen mehrere Gleise und Rangierflächen hergerichtet werden. Sattelschlepper werden dort ihre Aufleger zum Verladen auf Güterzüge anliefern und angekommene Trailer abholen. Anwohner befürchten, wie ausführlich berichtet, dass der Verkehr über die Carl-Sonnenschein Straße abgewickelt werden könnte, vorbei an Wohnbebauung. Gefordert wird die Anbindung des Geländes mit einer neuen Straße, die vom geplanten Kreisverkehr an der Floßstraße parallel zur B288 Richtung Gleisanlagen führen soll.

„Es fehlen Verträge“, sagt Tacken. Die Linner Sorgen seien ihm zwar nicht gleichgültig, aber er glaube, es wäre sinnvoller über das Projekt zu reden, wenn Fördermittel für das Projekt bewilligt sind und nicht vorher schon „die Trommel zu rühren“. Der Förderantrag liegt derzeit beim Eisenbahnbundesamt; eine Antwort, welche Module der Gesamtplanung förderfähig sind, steht noch aus.

Für den Moment hält der Bezirksvorsteher die Aktivitäten des Bürgervereins, der für Mittwoch, 28. November, 19 Uhr, in die Linner Museumsscheune zu einer Infoveranstaltung zum Thema eingeladen hat, für „Wind machen“. Die Bezirksvertretung habe auf das Projekt ohnehin keinen Einfluss, meint Tacken. Unterstützung bekam er vom Parteigenossen Helmut Späth. Es habe keinen Sinn, darüber zu reden, „bevor da nicht Fleisch dran ist“. Späth sagte in Richtung Linner Bürgerverein zum Thema Lkw-Verkehr, „die Entwicklung bringt das mit sich“. Er, als Oppumer Bürger, sorge sich mehr um Lkw, die aus Richtung Linn kommend durch Oppum fahren.

CDU-Planungsexperte Jürgen Wettingfeld hatte beim Ortstermin im August klar Position bezogen: „Die CDU setzt sich vorbehaltlos für eine Zufahrt über die Floßstraße ein“, gab er seinerzeit zu Protokoll. „Der Trailer-Port muss betriebswirtschaftlich vernünftig geplant werden – aber auch für die Anwohner verträglich.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort