Vermisster Krefelder In den Moscheen wird zur Suche aufgerufen

Krefeld · Die Familie von Abdullah Kilic gibt nicht auf. Auch am sechsten Tag des Verschwindens suchten Helfer nach dem Senior. Die Krefelder Polizei wertet unterdessen Kamera-Daten aus.

 Abdullah Kilic mit seiner Ehefrau.

Abdullah Kilic mit seiner Ehefrau.

Foto: Kilic

Die Suche nach dem Vater zehrt an den Nerven von Mustafa Kilic und seiner Familie. Seit Sonntag gibt es bei den Bockumern und ihren Freunden und Bekannten kein anderes Thema mehr. Die Unterstützung bei der Suche nach dem 81-Jährigen ist weiterhin groß. Trotz allem gibt es keine Erfolg versprechenden Ansätze.

„Wir machen weiter. Er muss ja irgendwo sein, und er ist bestimmt hungrig und durstig“, sagte Mustafa Kilic am Freitag. Im Haus der Familie waren zu diesem Zeitpunkt zwei Spürhunde unterwegs. Sie nahmen im gesamten Haus Geruchsspuren auf, bevor sie die Gegend nach dem an Demenz Erkrankten absuchten.

Am Samstag, 28. Januar, wollen sich alle Helfer ab 11 Uhr auf dem Sprödentalplatz treffen. „Es ist Wochenende, und viele haben Zeit. Es werden auch Leute aus Duisburg und anderen Nachbarstädten kommen und helfen“, sagte der Sohn.

Krefeld: Suche nach Senioren wird fortgesetzt
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Senioren weiter vermisst

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Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Polizeibeamte hatten am Donnerstag mit Mantrailer „Jack“, einem Spürhund des Arbeiter-Samariter-Bundes aus Bonn, nach dem Senior gesucht (wir berichteten). Startpunkt war die Shell-Tankstelle an der Glockenspitz, Ecke Berliner Straße, in der Abdullah Kilic immer gerne einen Kaffee trank. Von dort führte der Münsterländer-Mischling seinen Hundeführer Richtung Oppumer Bahnhof, bog dann aber Richtung Linn ab und folgte einer Spur des Vermissten bis zur Straßenbahn-Haltestelle „Rembertstraße“. Dort setzte sich der Hund hin, um anzuzeigen, dass die Spur aufhört.

Am Freitag forderte das Team vom Kriminalkommissariat 11 Bildmaterial der in den Straßenbahnen der Linie 044 installierten Videokameras an. Wie eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage erklärte, lägen außerdem Daten der Videokameras vom Oppumer Bahnhof und Bildmaterial von Kameras der dortigen Geschäfte vor. „Dieses Material wird nun gesichtet. Darauf müsste der Vermisste zu sehen sein. Wenn er das jedoch nicht ist, müssen neue Strategien überlegt werden“, sagte sie.

Familie Kilic weitete die Suche am Donnerstagabend aufs ganze Stadtgebiet aus. Um die 200 Helfer, sagt der Sohn des Vermissten, wären in verschiedenen Stadtteilen unterwegs gewesen und hätten auch den Rhein bei Uerdingen abgesucht. Am Freitag gab es zudem Unterstützung durch die Religionsgemeinschaft. Beim Freitagsgebet in den Moscheen, so Mustafa Kilic, sei zur Suche aufgerufen worden. Nach dem Gebet seien zahlreiche Suchtrupps unterwegs gewesen.

Der Sohn des Vermissten ist seit Sonntag für die Suche vom Arbeitgeber freigestellt worden. „Ich arbeite bei Mercedes-Benz in Düsseldorf und habe dort viel Unterstützung erfahren. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Auch von der seit dem 16. Januar vermissten Margarete G. fehlt weiterhin jede Spur.

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