Aus der Krefelder Geschäftswelt In Bockum gibt es jetzt „Safety Places“

Krefeld · Was in Düsseldorf „Helfende Hand“ heißt, ist in Bockum nun ein „Safety Place“, ein Ort, an dem man Hilfe in der Not bekommt. Plakate im Schaufenster weisen auf das neue Angebot hin, das auch Kinder ansprechen soll, die sich belästigt fühlen oder verletzt sind.

 So sieht das Symbol von Safety Place in Bockum aus.

So sieht das Symbol von Safety Place in Bockum aus.

Foto: Bockum City

Es ist ziemlich genau ein Jahr her, da gab es in der Bezirksvertretung Ost eine Diskussion über das subjektive Sicherheitsgefühl in Bockums Zentrum. Anlass war ein Obdachloser, der Passanten, darunter auch Kinder, anpöbelte und daduch zum Teil stark verunsicherte. Bürger hatten daraufhin Bezirksvertreter der SPD informiert, die es zum Thema in der Sitzung Anfang Juni machten. Nun, ein Jahr später, gibt es Orte, an denen man in Notsituationen Hilfe bekommt, so genannte Safety Places.

Die Vorfälle am Bockumer Platz, die von den Bürgern geschildert wurden, waren auch den Mitarbeitern der SWK Mobil bekannt. Pressesprecher Dirk Höstermann hatte die Beobachtung der Anwohner bestätigt und von einem Vorfall berichtet, bei dem zwei Obdachlose einen Platzverweis erhielten, da sie die Haltestelle verschmutzten. Er bestätigte damals ebenfalls, dass sich die Verunreinigungen zu häufen schienen.

Als mögliche Lösung nannte Oliver Leister, Sprecher der SPD-Fraktion, mehr Präsenz durch den Kommunalen Ordnungsdienst. Eine andere Idee hatte eine Mutter, deren Grundschulkind ebenfalls angepöbelt worden war und sich mit der Situation überfordert gefühlt hatte. Sie machte auf die Aktion „Helfende Hand“ aufmerksam, die es bereits in anderen Städten wie Düsseldorf gebe und deren Symbol ein Hand-Aufkleber im Schaufenster eines Geschäftes sei. Als „genial“ bezeichnete Leist damals ihre Idee.

Nun ist aus der „Helfenden Hand“ neudeutsch ein „Safety Place“ geworden. Eingeführt haben den Begriff die Bockumer Geschäftsleute, die sich auf der Internet-Plattform „Bockum City“ zusammengeschlossen haben. Das Emblem der Aktion ist eine Familie unter einem Dach. Darüber steht „Bockum City“, darunter „Safety Place“. Plakate mit diesem Zeichen dürfen nur in öffentlichen Hotspots und Einzelhandelsgeschäften genutzt werden. Jeglicher private Gebrauch ist verboten.

Das Symbol der Familie unter dem Dach signalisiert Passanten allen Alters, dass sie an diesem Ort in Sicherheit sind und Hilfe bekommen werden. Dabei ist es unerheblich, ob ein Kind sich das Knie verletzt hat und ein Pflaster braucht, jemand bei starker Hitze einen Schluck Wasser benötigt oder Pöbeleien so sehr verunsichern, dass Betroffene Schutz suchen oder sogar die Polizei informiert werden muss. Der Safety Place ist immer die geeignete Anlaufstelle.

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