Arbeitsmarkt Krefeld Höhere Jugendarbeitslosigkeit im Agenturbezirk trotz Fachkräftemangel
Krefeld · Trotz der Suche der Arbeitgeber nach Auszubildenden sind 1440 Jugendliche arbeitslos gemeldet – 216 mehr als zu Beginn des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist in der Stadt Krefeld im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozentpunkte von 9,9 auf 10,4 Prozent gestiegen. Das sind konkret 563 mehr Männer und Frauen ohne Erwerbsbeschäftigung als in 2022. Die Zahl arbeitsloser Personen im Stadtgebiet steigt damit auf 12.784. 3028 Menschen beziehen Arbeitslosengeld und 9756 Personen so genanntes Hartz IV.
Im Vormonat Dezember betrug die Arbeitslosenquote 10,2 Prozent. „Mit dem Anstieg war saisonal bedingt zu rechnen“, zeigte sich Sarah Borgloh, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld und Kreis Viersen, nicht überrascht über die aktuellen Zahlen auf dem Arbeitsmarkt im Januar. Die weisen für den gesamten Agenturbezirk 22.215 arbeitslose Personen aus, eine Steigerung von 705 im Vergleich zum Vormonat. Immer noch ist das Quartalsende – und in diesem Fall auch Jahresende – ein typischer Kündigungstermin. Ebenso führen zum Jahresende auslaufende befristete Verträge im Januar zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen.
„Gegenüber dem Januar des Vorjahres ist die Zahl der Arbeitslosen um 1214 Personen gestiegen. Dieses höhere Ausgangsniveau ist im Wesentlichen auf die im Sommer erfolgte Erfassung der ukrainischen Kriegsgeflüchteten in der Grundsicherung zurückzuführen. Aktuell verzeichnen wir 1398 Arbeitslose in dieser Personengruppe“, erläuterte Borgloh weitere Eckwerte.
„Der Arbeitsmarkt befindet sich insgesamt in einer stabilen Verfassung, auch wenn im Februar saisontypisch mit einer weiteren Steigerung der Arbeitslosigkeit gerechnet werden muss“, lautete ihr Resümee für den Januar und der Ausblick auf die weitere Entwicklung.
Aktuell werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld 6470 Menschen von der Arbeitsagentur betreut (557 mehr als vor einem Monat). 15.745 Arbeitslose (148 mehr als im Dezember) sind in Betreuung der Jobcenter Krefeld und Kreis Viersen. Damit liegt die Arbeitslosenquote im Bezirk jetzt bei 7,8 Prozent (0,3 Prozentpunkte über Dezember; 0,4 Prozentpunkte über Januar 2022).
Der Zugang an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen liegt im Januar dieses Jahres bei 786 Stellen (102 mehr im Vergleich zum Vormonat). 421 davon entfallen auf den Krefelder Arbeitsmarkt. Das sind zehn mehr als im Vorjahr. „Die Nachfrage nach Fachkräften ist ungebrochen. Mehr als 80 Prozent der im Januar gemeldeten Stellen bewegt sich mindestens auf Fachkraftniveau. Dies unterstreicht die Bedeutung von Ausbildung, Qualifizierung und Weiterbildung“, erläuterte Borgloh. Vor allem der Bausektor, der Handel, das verarbeitende Gewere und das Gesundheitswesen nahmen Arbeitskräfte unter Vertrag.
Trotz Fachkräftemangel und die Suche der Arbeitgeber nach Auszubildenden sind 1440 Jugendliche arbeitslos gemeldet – 216 mehr als zu Beginn des vergangenen Jahres. Anfang des Jahres 2021 waren es sogar 1679 junge Männer und Frauen in der Jugendarbeitslosenstatistik.