Forschung im Bereich nachhaltiger Kreislaufwirtschaft Hochschulprojekt für besseres Recycling von Alttextilien

Krefeld · Ab 2025 sollen in Europa im Rahmen des EU-Aktionsplans für Kreislaufwirtschaft gebrauchte Textilien flächendeckend getrennt gesammelt werden, um Wiederverwendung sowie hochwertiges Recycling zu fördern.

 88 Prozent der Alttextilien landen in speziellen Containern wie hier an der Kölner Straße in Krefeld.

88 Prozent der Alttextilien landen in speziellen Containern wie hier an der Kölner Straße in Krefeld.

Foto: Joachim Niessen

Das Recyceln von Textilien wird im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft immer wichtiger. Das Center Textillogistik der Hochschule Niederrhein und das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML führen derzeit im Auftrag der Stadtreinigung Hamburg eine Begutachtung und Bewertung von Alttextilien durch. „Die bei der Analyse gewonnenen Daten sind wichtig für die Prozesse der Stadtreinigung Hamburg, gleichzeitig bilden sie die Grundlage für eine Reihe von Forschungsansätzen“, erklärt Professor Markus Muschkiet, Leiter des Centers Textillogistik der Hochschule Niederrhein. Dabei stehen nachhaltige Ansätze für die Textilwirtschaft der Zukunft im Vordergrund, aber auch die Vorbereitung auf sich ändernde rechtliche Rahmenbedingungen im Markt für Alttextilien.

Teil des Projekts ist eine Sortieranalyse der anfallenden Alttextilien im Stadtgebiet Hamburg. „Wir möchten herausfinden, welches textile Material sich in welcher Menge unter den Alttextilien befindet, um darauf aufbauend Schlüsse für ein mögliches Recycling der Textilien zu ziehen“, sagt Ida Marie Brieger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Center Textillogistik. Ab 2025 sollen in Europa im Rahmen des EU-Aktionsplans für Kreislaufwirtschaft gebrauchte Textilien flächendeckend getrennt gesammelt werden, um die Wiederverwendung sowie ein hochwertiges Recycling zu fördern. Im Projekt sollen Möglichkeiten eruiert werden, ob und wie gewisse textile Stoffströme separiert gesammelt werden können.

Die Ergebnisse des Projekts sollen auf breiter Basis den verantwortungsbewussten Umgang mit textilen Ressourcen verbessern. Laut einer Studie kamen im Jahr 2018 in Deutschland rund 1,3 Millionen Tonnen Alttextilien zusammen. Davon werden 88 Prozent durch Containersammlungen, neun Prozent durch Straßensammlungen und rund drei Prozent durch sonstige Sammlungen – zum Beispiel durch Modehäuser – erfasst.

(jon)
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