10,3-Millionen-Euro-Projekt der Hochschule Niederrhein Krefelder Anlage ebnet den Weg zur digitalen Zukunft der Chemie
Krefeld · Wirtschaftsminister Pinkwart in Krefeld: Die am Campus West der Hochschule stehende Anlage ist Teil eines grenzüberschreitenden Projekts mit Partnern aus der deutsch-niederländischen Grenzregion.
Das wissenschaftliche Interesse war programmiert: Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, besuchte das Chemielabor am HIT (Institut für Oberflächentechnologie) an der Hochschule Niederrhein. Alexander Prange (Vizepräsident Forschung und Transfer), Berthold Stegemerten (Vizepräsident Studium und Lehre) und Institutsleiter Jost Göttert empfingen den Minister in Krefeld an der Adlerstraße.
Mit der intelligenten Hochdurchsatz-Anlage am HIT ist der Weg zur digitalen Zukunft der Chemie geebnet. „Der Einsatz von künstlicher Intelligenz ermöglicht eine nachhaltige und präzise Entwicklung neuer Produkte. Dieses ressourcenschonende Vorgehen ist faszinierend“, sagt Pinkwart im Anschluss an den Rundgang. Mit der Hochdurchsatz-Anlage soll neue Rezepturen für Farben, Lacke und Klebstoffe nicht nur schneller als bisher entwickeln, sondern vor allem nachhaltiger mit optimal an die jeweilige Anwendung angepassten Eigenschaften.
„Mit dem HIT starten wir in die digitale Zukunft der Chemie. Es macht uns stolz, das präsentieren zu können“, erklärt Jost Göttert. Während sich die Chemiker mit der Frage beschäftigen, wie nachwachsende Rohstoffe in innovativen Produkten und für neue Anwendungen formuliert werden können, werden die Routine-Laborarbeiten von einem automatisierten, intelligent gesteuerten System von Robotern übernommen.
Kleine und mittlere Unternehmen der Region erhalten so die Chance, die Möglichkeiten von Digitalisierung und Industrie 4.0 für die Entwicklung ihrer innovativen Produkte zu nutzen. Die in Krefeld am Campus West stehende Anlage ist Teil des D-NL-HIT-Projekts – einem grenzüberschreitenden Projekt mit Partnern aus der deutsch-niederländischen Grenzregion. Die Anlage ist in der Lage bis zu 100 Experimente am Tag durchzuführen. Ziel ist es jedoch, mithilfe des maschinellen Lernens mit möglichst wenigen Experimenten, also bei einem geringen Verbrauch von Chemikalien, neue Produkte schnell und mit hoher Qualität zu entwickeln. D-NL-HIT ist mit einem Gesamtvolumen von 10,3 Millionen Euro das bislang größte Drittmittelprojekt aus Forschung und Transfer für die Hochschule Niederrhein. Es wird nach Projektende als Institut und Open Innovation Hub die neuen Möglichkeiten gemeinsam mit Forschen und Partnern aus der Industrie weiterentwickeln.