Historische Karte von Krefeld Mahnmal gegen den Krieg

Krefeld · Der Verein für Heimatkunde hat eine Karte als Faksimile aufgelegt, die 1943 nach dem Bombenangriff auf Krefeld entstand.

 Die Karte von Juli 1943 (Ausschnitt): Korridor und Quadrat in Rot markieren den Bereich der schwersten Zerstörungen.

Die Karte von Juli 1943 (Ausschnitt): Korridor und Quadrat in Rot markieren den Bereich der schwersten Zerstörungen.

Foto: Verein für Heimatkunde

Es ist ein fesselndes historisches Dokument und ein ungewöhnliches Mahnmal gegen den Krieg: Der Verein für Heimatkunde hat eine historische Karte als Faksimile aufgelegt, die den Zustand Krefelds nach dem Bombenangriff in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1943 zeigt. Die Karte, die käuflich nicht erhältlich ist, wird der nächsten Ausgabe der „heimat“ beiliegen und heute, Donnerstag, nach dem um 18 Uhr beginnenden ökumenischen Gottesdienst in der Pauluskirche zum Gedenken an die Bombennacht vor 75 Jahren verteilt.

Die Karte datiert auf den 24. Juli 1943 und ist mit „Übersichtsplan von Krefeld nach dem Schadensfall“ überschrieben. „Schadensfall“ - das war die Zerstörung der Stadt. Auf der Karte ist das zerstörte Gebiet markiert, dazu Bunkerstandorte, teilzerstörte Quartiere, geplante Bunker und Stollen. Besonders markant ist ein roter Korridor, der von Nordwesten nach Krefeld führt und im Stadtgebiet als Rechteck endet: Korridor und Rechteck zeigen die Zerstörungen und zugleich den Anflugweg der britischen Bomber auf Krefeld.

Auf der Rückseite der Karte ist in einem exzellenten Beitrag von Stefan Kronsbein, Georg Opdenberg und Hans Pöpperl die Geschichte der Versuche dargestellt, in Krefeld ein Mahnmal zu errichten, das an die Zerstörungen erinnert. Zugleich hat der Beitrag essayistische Qualität und reflektiert die Aufgabe des Gedenkens. „Wichtig ist es, den Nachgeborenen das, was sichtbar ist, zu erklären und die Zeitumstände zu schildern, die dorthin führten.“, heißt es. Zudem wird die Nachgeschichte der Bombardierung erzählt, die bis heute in jedem Bombenfund greifbar bleibt. Die Bomben sind vergleichbar mit einer Ewigkeitslast. Experten schätzen. dass noch Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte Bombenfunde gemacht werden, die gefährlich bleiben.

Ein Ziel des Heimatverein ist es, einen Bunker mit einer Groß-Beschriftung zu versehen, auf dem die wichtigsten Zahlen zu dem Bombenangriff zu lesen sind.

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