Medizinische Expertise Helios-Chefarzt urteilt über alkoholfreie Biere für Sportler

Krefeld · In der Suchtprävention wird der Trend, alkoholfreies Bier als Durstlöscher zu nehmen, kritisch gesehen. In Maßen genossen sieht der Sportmediziner für Aktive keine Probleme.

 Chefarzt Martin Wazinski  ist auch Mannschaftsrzt der KEV-Pinguine und Ansprechpartner für andere Leistungssportlerinnen.

Chefarzt Martin Wazinski ist auch Mannschaftsrzt der KEV-Pinguine und Ansprechpartner für andere Leistungssportlerinnen.

Foto: A3762 Jens Buettner

Am Freitag ist der internationale tag des Bieres. Rund 100 Liter werden in Deutschland pro Kopf im Jahr durchschnittlich getrunken. Hersteller preisen die alkoholfreie Variante als isotonisches Sportgetränk an. Martin Wazinski, Chefarzt der Sportmedizin im Helios St. Josefshospital Uerdingen und Mannschaftsarzt der Krefeld-Pinguine, weiß es genau: Nach dem Reinheitsgebot von 1516 werde Bier auch heute noch nur aus den vier Zutaten Wasser, Hopfen, Malz und Hefe gebraut. Für die Herstellung von Malz würden spezielle Getreidesorten eingesetzt, meist Gerste, weshalb Bier sowohl Kohlenhydrate als auch Vitamine und Mineralstoffe enthalte. Insbesondere die sportfreundlichen B-Vitamine seien im Bier vorhanden. Zudem weise Bier ein günstiges Verhältnis von Kalium zu Natrium auf und sei leicht hypotonisch, das heiße, die enthaltenen Nährstoffe können schnell vom Körper aufgenommen werden, berichtet der Mediziner.

Ein Problem Ist der im Bier enthaltene Alkohol. Doch es gibt ja alkoholfreies Bier. Immerhin enthalte auch alkoholfreies Bier noch geringe Mengen Alkohol. Das sei jedoch kein großes Problem, meinte Martin Wazinski: „In alkoholfreiem Bier darf per Definition zwar ein Restalkoholgehalt von maximal 0,5 Prozent enthalten sein. Maßvoll genossen ist alkoholfreies Bier also durchaus ein geeigneter Durstlöscher auch für Sportler.“

Allerdings solle es nur nach dem Sport, nicht während des Trainings oder bei Wettkämpfen getrunken werden, weil der Hopfen im Bier beruhigend wirke. Zudem müsse man auf die richtige Sorte achten: „Sportgetränke sollten möglichst wenig Kohlensäure enthalten, um den Magen nicht zu belasten, informierte der Sportarzt.

In der Suchtprävention wird dieser Trend allerdings kritisch gesehen. Vor allem bei Jugendlichen eignet sich auch alkoholfreies Bier nicht als Getränk nach dem Sport.

(sti)
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