Drei Auszeichnungen für Uerdinger Intitiativen Erstmals Heimatpreis verliehen
Krefeld · Geehrt wurden der Uerdinger Heimatbund, die „Freischwimmer“ und die Flachsmarkt-Initiative.
In den Becken gab es kein Wasser mehr, der Putz bröckelte von den Wänden, die meisten Krefelder haben ihr altes Stadtbad längst aufgegeben. Vor zwei Jahren hatte Marcel Beging die Idee, aus dem verfallenden Gebäude etwas Neues zu schaffen. „Zuerst war es nur eine Schnapslaune, aber nach und nach haben wir immer mehr Unterstützer bekommen und sind heute schon 185 ehrenamtliche Mithelfer“, erzählt er. Krefelder haben nun die Möglichkeit, den Ort aktiv mitzugestalten. Dafür hat der Verein „Freischwimmer“ den dritten Platz des „Heimat-Preises 2019“ gewonnen. Diesen hat die Stadt Krefeld jetzt erstmals an ehrenamtliche Bürger, Vereine und Initiativen verliehen. Geehrt werden Bürger und Initiativen, die sich in Krefeld besonders engagieren und ihre Heimat aktiv mitgestalten. „Das Stadtbad ist ein märchenhafter Ort“, erklärte Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Preisverleihung im historischen Saal im Rathaus. „Die Freischwimmer haben es aus einem Dornröschenschlaf wachgeküsst. Doch es gibt noch viel zu küssen in Zukunft.“ Um weitere Ideen im Stadtbad zu unterstützen, erhält der Verein ein Preisgeld von 2.500 Euro.
5.000 Euro gehen an die Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt, womit diese den zweiten Platz belegt. Organisiert wird der in der Region einzigartige Kunsthandwerksmarkt seit 1978. Gewinne setzt die Arbeitsgemeinschaft für lokale Projekte wie den Erhalt von Denkmal- und Kulturwerten im Bereich des Stadtteils Linn ein. Das bürgerschaftliche Engagement ist aus dem Stadtteil Linn nicht mehr wegzudenken.
Der Uerdinger Heimatverein belegt den ersten Platz. Gegründet wurde er nach dem ersten Weltkrieg und macht es sich seitdem zur Aufgabe, die Uerdinger Geschichte zu pflegen und an die Menschen weiterzugeben. Im Jahr 2019 eröffneten die Uerdinger Heimatfreunde das Heimat- und Industriemuseum. Dort kann ab sofort jeder Besucher die Entwicklung der Rheinstadt nachverfolgen und etwas über besondere Uerdinger Persönlichkeiten erfahren. „Menschen, die eine historische Verbindung zu ihrer Heimat aufbauen können, gehen auf ganz andere Weise mit ihr um“, sagt Oberbürgermeister Meyer. „Und das hat der Uerdinger Heimatverein geschafft.“ Die Gewinner werden mit 7.500 Euro belohnt. „Wir werden im kommenden Jahr weitere Projekte realisieren. Wir planen einen Wanderweg um die historische Altstadt, bei dem man die Geschichte Uerdingens mitverfolgen kann“, erklärte Elmar Jakubowski, Herzensuerdinger und Vorsitzender des Heimatbundes.
Die Stadt will mit dem Preis Heimatengagement stützen. „Es ist wichtig, sich für die Stadt, Geschichte und Zukunft zu engagieren“, erklärte Oberbürgermeister Meyer. Deswegen richte sich der Preis eigentlich nicht nur an die drei Vereine, sondern an alle Ehrenamtler Krefelds, die versuchen, ihre Heimat zu einem noch schöneren Ort zu machen. „Es werden in Zukunft hoffentlich noch viele Heimatpreise vergeben“, sagt Meyer, „aber die Ersten zu sein, dass kann man den Gewinnern nie wieder nehmen.“