Grüner Stadtspaziergang in Krefeld Seiden-Carré wird Lücken an der Prinz Ferdinand Straße schließen

Krefeld · Grüner Stadtspaziergang mit Architekt Jörg Thorissen: „Bei genauer Betrachtung ist Krefeld viel schöner als gemeinhin behauptet.“

 Seiden-Carré heißt der Neubau zwischen Prinz-Ferdinand Straße und Frankenring, dort entstehen auf dem früheren RWE-Gelände 163 Wohneinheiten.

Seiden-Carré heißt der Neubau zwischen Prinz-Ferdinand Straße und Frankenring, dort entstehen auf dem früheren RWE-Gelände 163 Wohneinheiten.

Foto: Grüne

(jon) Mehr als 30 Interessierte waren der Einladung der Ratsfraktion der Grünen zum dritten Stadtspaziergang in diesem Jahr gefolgt, um mit Architekt Jörg Thorissen geglückte und noch ausstehende „Reparaturen“ in der nordwestlichen Innenstadt zu betrachten. Thorissen und die planungspolitische Sprecherin der Grünen, Heidi Matthias, sind sich einig: „Bei genauer Betrachtung ist Krefeld viel schöner als gemeinhin behauptet, allerdings stechen die vielen Stellen im Stadtbild, die einer Überarbeitung bedürfen, ebenfalls ins Auge.“

Gleich beim Treffpunkt am süd-östlichen Zipfel des Stadtgartens, Ecke St.-Anton-Straße ist auch schon die erste Stadtbildreparatur zu besichtigen: Seit Kriegsende war an der Ecke Steinstraße eine unschöne Lücke, die erst im Jahr 2014 durch ein von Thorissen geplantes 50+ Mehrfamilienhaus geschlossen wurde. Das Gebäude vervollständigt jetzt die Einrahmung des Stadtgartens. Obwohl an der verkehrsreichen St.-Anton-Straße gelegen, bietet der L-förmige Grundriss Rückzugsmöglichkeiten mit Balkonen für die Bewohner, das gläserne Treppenhaus ermöglicht maximale Belichtung, auf der Erdgeschossebene werden Pkw- und Fahrräder geparkt, die Wohnungen beginnen in der ersten Etage.

Mit Schirmen ausgerüstet ziehen die Stadtspaziergänger unbeirrt weiter entlang der Steinstraße in südliche Richtung, vorbei an der ehemaligen Schirmfabrik in gelber Backsteinoptik, die vor mehr als zehn Jahren von Architekt Brünsing zum schmucken Mehrfamilienhaus umgebaut wurde.
Das nächste Ziel: der Blumenplatz. Die dort nach dem Krieg als Notkirche errichtete, jahrelang leerstehende Norbertuskirche wurde 2013 zum Wohnhaus - ebenfalls von Thorissen - konzipiert. Geblieben ist die Anmutung des sakralen Bauwerks mit dem ehemaligen Chor; beidseitige Säulenreihen tragen nun das zweite und dritte Stockwerk, so dass 24 Wohneinheiten zwischen 60 und 90 Quadratmeter Platz finden.

Weiter geht’s zur letzten Station zum Frankenring, wo auf dem früheren RWE-Gelände gerade 163 Wohneinheiten entstehen. 2020/21 wird das sogenannte Seiden-Carré die Lücken an der Prinz Ferdinand Straße, am Frankenring und an der St. Anton mit einer durchgehenden Blockrandbebauung schließen. Matthias: „Eine ausgesprochen wirkungsvolle Reparatur im Stadtbild, die künftig mehr als 350 Menschen neuen Wohnraum bietet. Die Pkw der Anwohner werden in der Tiefgarage verschwinden unter dem geräumigen, hoffentlich naturnah gestalteten Innenhof.“

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