Mobilitätskonzept für Krefeld Grüne für Sperrung von drei City-Straßen

Krefeld · Teile der Rheinstraße, Wiedenhofstraße und Königstraße sollen nach dem Willen der Fraktion zeitnah geschlossen werden. Die Vertreter der Linken im Rat fordern eine autofreie Innenstadt innerhalb der nächsten zwölf Monate.

 Die Grünen möchten den Abschnitt Rheinstraße Richtung Ostwall für den Autoverkehr schließen.

Die Grünen möchten den Abschnitt Rheinstraße Richtung Ostwall für den Autoverkehr schließen.

Foto: Norbert Stirken

Grundsätzlich begrüßt haben die Grünen den Vorstoß der Initiative „Fridays for Future“, die sukzessive Sperrung innerstädtischer Straßen auf der Basis des größtmöglichen politischen Konsenses schnellstmöglich einzuleiten. „Leider zeigt sich, dass dieser Konsens aktuell nicht besteht“, bedauert Guido Dietel, Mitglied der Grünen im zuständigen Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität.

Nur mit den Linken sind sich die Grünen einig, dass mindestens drei Sperrungen unverzüglich umgesetzt werden sollten:

– die Rheinstraße zwischen Königstraße und Ostwall, wodurch gleichzeitig kostspielige Abpollerungen zur Vermeidung unerwünschten Parkens überflüssig würden,

– die Wiedenhofstraße im Bereich der Alten Kirche sowie

– die Königstraße zwischen Dreikönigenstraße und der Parkhausausfahrt an der Petersstraße.

„Dabei versteht es sich von selbst, dass Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Notarzt und Polizei, Fahrzeuge des ÖPNV sowie die Müllabfuhr von diesen Sperrungen ausgenommen sind“, so Dietel.

Die Diskussion um eine Reduzierung des Verkehrs auf besagtem Stück der Rheinstraße ist lang. Bereits Anfang 2018 fand mit allen betroffenen Fachbereichen der Stadt eine Begehung statt, bei der die Problematik des Wildparkens begutachtet und festgestellt wurde. „Perspektivisch kann es bei diesen drei Maßnahmen natürlich nicht bleiben, wenn wir dem am 4. Juli des vergangenen Jahres vom Rat festgestellten Klimanotfall gerecht werden wollen“, so Dietel weiter. Aktuell werde mit den genannten Straßensperrungen zumindest der im seinerzeitigen Beschluss formulierten Forderung entsprochen, dass Maßnahmen, die sofort realisierbar sind, schnellstmöglich umgesetzt werden sollen. „Da wir auch im Abgleich mit dem inzwischen vorliegenden Mobilitätskonzept keine ersichtlichen Gründe sehen, die diesen Maßnahmen widersprächen, steht also aus unserer Sicht einer umgehenden Realisierung nichts im Wege“, stellt der Grünen-Politiker fest. Ein erster Schritt hin zu dem im Konzept enthaltenen Leitbild, den Autoverkehr zwischen den Wällen zu reduzieren, sei damit getan.

Im Sinne der im Zusammenhang mit dem Klimanotfall beschlossenen Forderung, alles zu tun, was auf kommunaler Ebene getan werden könne, müsse aber – wie von „Fridays for Future“ gefordert – sehr viel weiter gedacht werden. Viele der dort gelisteten Vorschläge seien aus Sicht der Grünen sinnvoll und wünschenswert und entsprächen auch dem beschlossenen Leitbild des Mobilitätskonzepts. Dietel: „Gegenwärtig sind sie aber offenbar nicht mehrheitsfähig.“

 Die Wiedenhofstraße soll in Höhe der Alten Kirche für Autos nicht befahrbar sein.

Die Wiedenhofstraße soll in Höhe der Alten Kirche für Autos nicht befahrbar sein.

Foto: Norbert Stirken
 Auch die Königstraße sollte zwischen Dreikönigenstraße bis zur Ausfahrt Behnisch-Parkhaus autofrei werden.

Auch die Königstraße sollte zwischen Dreikönigenstraße bis zur Ausfahrt Behnisch-Parkhaus autofrei werden.

Foto: Norbert Stirken

Unterstützung erhalten die Grünen von den Ratskollegen der Linken. „Die Krefelder Fraktion der Linken begrüßt den dringenden Vorschlag von „Fridays for Future“, mit der Sperrung der Straßen für den motorisierten Individualverkehr im Innenbereich der Stadt am 24. April 2020 zu beginnen“, so Fraktionsgeschäftsführer Wolfgang Dreßen. „Es wird sich erst um einige wenige Straßen handeln, bei denen möglicherweise eine Mehrheit zustande kommt. Aber es wäre ein Anfang, der im Laufe des Jahres dringend erweitert werden müsste. Es geht um den ,Klimanotfall’, da hilft Symbolik nichts. Das Ziel bleibt: Eine autofreie Innenstadt innerhalb der nächsten zwölf Monate.“

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