Krefeld Grüne wird Chefin der Metropolregion

Krefeld · Erst ein Manager, jetzt eine Lokalpolitikerin aus Köln: Die Metropolregion Rheinland ringt um ihre Führung.

(vo) Eine Personalie ist entschieden, doch wirklich zur Ruhe kommt die Metropolregion Rheinland nicht. Neue Geschäftsführerin des Vereins, der von Städten (darunter Krefeld), Gemeinden und Verbänden (wie der IHK) im Rheinland getragen wird, soll eine Kölnerin werden: die grüne Ratspolitikerin Kirsten Jahn. Sie wird dem Industriemanager Ernst Grigat folgen, der im Rheinland als ehemaliger Leiter des Chemparks bekannt ist. Grigat hatte nach nicht einmal einem Jahr im Amt das Handtuch geworfen, weil er eine politische Gremienarbeit auf sich zukommen sah, mit der er als Ex-Manager eines Wirtschaftsunternehmens nichts anfangen konnte (wir berichteten).   Jahns Wahl ist überschattet von Querelen;  Kölner Zeitungen wie „Rundschau“ und „Express“ berichten von Klüngel, von Zweifeln an der Befähigung Jahns und Unzufriedenheit mit dem als intransparent kritisierten Bewerbungs- und Wahlverfahren.

Jahn ist Diplom-Geographin und Fraktionschefin der Grünen im Kölner Rat; sie war Mitarbeiterin einer grünen Landtagsabgeordneten und hat im Tourismusbereich gearbeitet. Sie sei aber weder bundes- noch europaweit vernetzt, heißt es. Und sie hat offensichtlich anders als Grigat auch keine Einblicke in die Struktur und die Arbeitsweise globaler Industrieunternehmen.  Dass sie eine Kompromisskandidatin ist, zeigt sich auch daran, dass nun eine Doppelspitze für die Metropolregion installiert wurde: Neben Jahn wird die Aachener CDU-Politikerin Ulla Thönnissen mit einer halben Stelle zweite Geschäftsführerin werden, heißt es.

Die Metropolregion Rheinland ist als Interessenverband der Wirtschaft im Rheinland gegründet worden. Sie soll  die Region in Land, Bund und auf internationaler Ebene repräsentieren und vertreten.

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