Krefeld Krefeld gewinnt Kunden aus der Region

Krefeld · Die neuste Studie von Jones Lang LaSalle bescheinigt dem Krefelder Einzelhandel große Anziehungskraft für die Kunden aus den umliegenden Städten. Der Einzelhandelsumsatz liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

 Die Hochstraße hat die höchste Passantenfrequenz pro Stunde im gesamten Stadtgebiet. Die aktuelle Zahl liegt mit 4335 deutlich über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 4083.

Die Hochstraße hat die höchste Passantenfrequenz pro Stunde im gesamten Stadtgebiet. Die aktuelle Zahl liegt mit 4335 deutlich über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 4083.

Foto: Thomas Lammertz

Krefelds Einzelhandel ist gut aufgestellt, und auch die Prognose für die kommenden Jahre ist positiv — zu dieser Einschätzung kommt das weltweit operierende Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor Jones Lang LaSalle in seiner neuen Studie. Die Lage in Krefelds Einkaufslagen sei schon jetzt sehr stabil und dürfte durch die Ansiedlung von P&C sowie die Revitalisierung des Horten-Hauses mit der Handelskette Primark einen gehörigen Schub bekommen, urteilen die Experten.

Bei den einzelnen Kennziffern sei die gute Position der Stadt Krefeld unter 185 deutschen Kommunen ablesbar. Vor allem in der Region hat Krefeld als Einkaufsstadt an Attraktivität gewonnen. Die so genannte Zentralitätskennziffer liegt 26,9 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. In etwa gleichen Größenordnung rangiert auch der Einzelhandelsumsatz bezogen auf die Einwohnerzahl über dem Mittel in Gesamtdeutschland.

Besonderen Reiz übt das Angebot des Handels in der Samt- und Seidenstadt im Kreis Viersen und in Teilen Meerbuschs aus. Kunden reisen aber auch aus dem Rhein-Kreis Neuss, Mönchengladbach, Moers und Teilen des Ruhrgebiets an. Krefeld wird seiner Rolle als Oberzentrum gerecht und profitiert in erheblichem Maße von den Käufern aus der Nachbarschaft.

Die Kaufkraft der Krefelder ist unterdurchschnittlich. Der Krefelder gibt auch im Einzelhandel weniger aus als der durchschnittliche Bundesbürger. Mit anderen Worten: Die Käufer aus der Umgebung bringen das Geld in die Stadt, das Krefeld über andere Groß- und Mittelstädte hinaushebt. Die gestiegene Attraktivität lässt sich auch an der stündlichen Passanten-Frequenz auf der Hochstraße ablesen. Lag der Fünf-Jahres-Schnitt noch bei 4083 Passanten, beträgt der aktuelle Wert 4335.

Krefeld darf positiv in die Zukunft schauen. Der Grund: Handelsunternehmen konzentrieren sich zunehmend auf mittelgroße Städte, um dem Verdrängungswettbewerb in den Metropolen, der sich durch exorbitant hohe Mieten ausdrückt, zu entgehen, informierte Dirk Wichner, Leiter Einzelhandelsvermietung Deutschland bei Jones Lang LaSalle. In München werden in 1a Lagen 350 Euro, in Frankfurt 290 Euro und in Berlin 280 Euro pro Quadratmeter bezahlt.

Für Krefeld beträgt die Spitzenmiete 75 Euro pro Quadratmeter an der Hochstraße und 35 Euro an der Königstraße. Dass in Krefeld die Hochstraße für die großen Handelsketten schon jetzt einen besonderen Reiz ausübt, beweist die sehr gute Ausstattungsquote mit Filialen: 67,5 Prozent. Das heißt, von drei Geschäften ist eines dem oft inhabergeführten örtlichen Einzelhandel zuzurechnen. "Ein gutes Verhältnis", bewertet Jones Lang LaSalle die Verteilung. An der Königstraße liegt der Filialisierungsgrad bei 32,1 Prozent.

Als Magnet erweist sich auch der 1976 eröffnete Schwanenmarkt mit seinen 45 Geschäften und einem innenstadtrelevanten Sortiment auf rund 10 700 Quadratmetern Verkaufsfläche und 700 zur Verfügung stehenden Stellplätzen.

(RP/top)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort