Pandemie in Krefeld Gesundheitsamt meldet 13 neue Corona-Fälle in Krefelder Kitas

Krefeld · Kinder aus armen Familien haben einer Studie zufolge ein höheres Risiko als andere Mädchen und Jungen, wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus zu kommen.

 Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, gibt das Robert-Koch-Institut mit 26,4 an. Am Freitag, 30. September, meldete das RKI eine Inzidenz von 112,3.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, gibt das Robert-Koch-Institut mit 26,4 an. Am Freitag, 30. September, meldete das RKI eine Inzidenz von 112,3.

Foto: dpa/Thomas Frey

116 neue Corona-Fälle in Krefeld im Vergleich zum Freitag meldet das Gesundheitsamt am Dienstag, 4. Oktober (Stand: 0 Uhr). Bisher wurden in der Seidenstadt damit 80.254 Infektionen registriert. Als rechnerisch genesen gelten 79.493 Burger. Aktuell infiziert sind nunmehr 470 Personen, am Freitag waren es 610. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, gibt das Robert-Koch-Institut mit 26,4 an. Am Freitag, 30. September, meldete das RKI eine Inzidenz von 112,3. Insgesamt 291 Personen aus Krefeld sind bisher im Zusammenhang mit der Pandemie verstorben.

In den hiesigen Kliniken befinden sich derzeit elf Krefelder mit Covid-19, einer von ihnen auf der Intensivstation. An den Schulen sind 19 neue Corona-Fälle bekannt geworden, in den Kitas 13 weitere Erkrankungen. Das Impfzentrum im Seidenweberhaus, Theaterplatz 1, öffnet montags bis samstags von 10 bis 14 Uhr, montags bis freitags zusätzlich von 14.30 bis 17.30 Uhr. Es wird nach den von der Ständigen Impfkommission vorgegebenen Regeln geimpft. Im Impfzentrum werden Auffrischungsimpfungen mit den auf die Omikron-Varianten BA.1, BA.4 und BA.5 angepassten Impfstoffen der Hersteller Moderna und Biontech durchgeführt. Die angepassten Impfstoffe sind nur für Auffrischungsimpfungen zugelassen, zudem gilt eine Begrenzung gemäß Stiko-Empfehlung hinsichtlich der Immunansprachen. Wer bereits dreimal geimpft wurde und mit einem Abstand von mindestens vier Wochen eine Corona-Erkrankung gesichert durchlebt hat, gilt zum derzeitigen Zeitpunkt als durchgeimpft, da die gesicherte Erkrankung hinsichtlich der Immunansprachen wie eine Impfung gewertet wird. Diesem Personenkreis kann das Impfzentrum somit keine weitere Impfung anbieten.

Kinder aus armen Familien haben einer Studie zufolge ein höheres Risiko als andere Mädchen und Jungen, wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus zu kommen. Sind die Eltern langzeitarbeitslos, ist das Risiko 1,36 Mal so hoch wie für Mädchen und Jungen, deren Eltern einen Job haben. Das teilt die AOK Rheinland-Hamburg mit. Die Krankenkasse hat mit der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf Versichertendaten ausgewertet.

Auch Corona-erkrankte Kinder von Kurzzeitarbeitslosen und Geringverdienern müssen demnach wahrscheinlicher ins Krankenhaus als andere. Mädchen und Jungen aus armen und beengten Wohnvierteln haben ein dreimal höheres Risiko als Altersgenossen in „besser gestellten“ Gegenden. Welche Faktoren genau dazu führen, dass infizierte Kinder aus benachteiligten Familien mit höherer Wahrscheinlichkeit ins Krankenhaus müssen, ist der Studie Untersuchung zufolge unklar. Insgesamt seien schwere Verläufe und Krankenhausaufenthalte bei Kindern zwar selten, sagt Studienleiter Nico Dragano. Dennoch zeige die Untersuchung, dass es gerade ärmere Familien treffe. „Das fügt sich ins Bild, dass Armut und soziale Benachteiligung ungesund für Kinder sind“, so der Medizinsoziologe. Die Bekämpfung von Kinderarmut bezeichnete er als eine Schlüsselaufgabe. Auch AOK-Vorstandsmitglied Matthias Mohrmann warnt vor sozialen Unterschieden in Deutschland, die sich „maßgeblich auf die Gesundheitschancen der Menschen“ auswirkten. Erkrankte Kinder aus vulnerablen Familien brauchten mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung der Gesellschaft.

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