Ehemaliger Beigeordneter Er prägte Krefelds Kulturszene - Trauer um Roland Schiffer

Krefeld · Fast ein Vierteljahrhundert lang war Roland Schiffer Beigeordneter der Stadt Krefeld – am 29. Dezember ist der langjährige Sozial- und Kulturdezernent im Alter von 71 Jahren gestorben.

 KWM Baustellenbesichtigung, Roland Schiffer,Dezernent

KWM Baustellenbesichtigung, Roland Schiffer,Dezernent

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

(RP) „Ich werde einen Mann vermissen, der nicht nur die Kulturlandschaft unserer Stadt maßgeblich geprägt hat, sondern der mich bis zuletzt mit seiner Klugheit und intellektuellen Leidenschaft zutiefst beeindruckt hat,“ sagte Oberbürgermeister Frank Meyer über seinen langjährigen Weggefährten und SPD-Parteigenossen.

Als städtischer Dezernent hat Roland Schiffer zwischen 1990 und 2013 eine Reihe von richtungweisenden Anstößen gegeben.  Unter anderem verantwortete er den Bau der Mediothek, die Sanierung des Stadttheaters und des Kaiser-Wilhelm-Museums, die Gründung des Kresch-Theaters sowie den Ausbau der Fabrik Heeder zum  Kulturzentrum. Er war Mitbegründer und langjähriges Jurymitglied des Niederrheinischen Literaturpreises der Stadt. Im sozialen Bereich trug er maßgeblich dazu bei, die Betreuung der unter Dreijährigen in Krefeld zu erweitern und eine Pflege- und Wohnberatung für ältere Mitbürger einzurichten.  

Roland Schiffer wurde 1948 in Witten geboren und studierte Politikwissenschaft und Germanistik in Bochum und Freiburg. Im Januar 1990 wurde er, seinerzeit noch unter dem Namen Roland Schneider, zum Dezernenten für Kultur, Personal und Organisation gewählt. Der damals 41-Jährige hatte zuvor als Referatsleiter für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur in der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei gearbeitet. Die Dezernate Jugend, Soziales und Gesundheit erhielt Schiffer Ende 1994 zu seinem damaligen Aufgabengebiet hinzu.  

In seiner Amtszeit als Beigeordneter der Stadt Krefeld wurde er unter anderem in den Kulturausschuss des Deutschen Städtetags berufen und in den Vorstand des Landesverbands Mitte des Deutschen Bühnenvereins gewählt.  Im September 1999 trat er als Spitzenkandidat der SPD zur Oberbürgermeisterwahl in Krefeld an und verlor gegen den CDU-Amtsinhaber Dieter Pützhofen.

Bei seiner Pensionierung Ende 2013  machte Roland Schiffer seine Verbundenheit zur Stadt Krefeld in einem Interview deutlich: „Ich bin immer gerne ins Krefelder Rathaus gefahren. Ein Zitat von Arthur Schnitzler finde ich für mich sehr passend: ‚Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut.“ Auch der Krefelder Kultur blieb er treu – unter anderem als Statist in verschiedenen Produktionen des Theaters Krefeld und Mönchengladbach.

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