Museum Burg Linn Krefelder Franken-Schwert schmückt Berliner Ausstellung

Krefeld · Bundespräsident Steinmeier eröffnet am Freitag im Gropius-Haus die größte Archäologie-Schau Deutschlands. Zwei Exponate kommen aus dem Linner Museum.

 Bei dieser Nachbildung des fränkischen Fürstenschwerts aus dem Archäologischen Museum Krefeld ist die detailreiche Verzierung des Griffs gut zu erkennen.

Bei dieser Nachbildung des fränkischen Fürstenschwerts aus dem Archäologischen Museum Krefeld ist die detailreiche Verzierung des Griffs gut zu erkennen.

Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken/Lothar Strücken

(ped) Das Archäologische Museum in der Burg Linn beteiligt sich mit zwei Exponaten an der Ausstellung „Bewegte Zeiten“ in Berlin: mit einem Schwert aus dem Grab von Fürst Arpvar und einer Rekonstruktion dieser Waffe. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet am morgigen Freitag, 21. September, im Gropius-Bau die seit rund 20 Jahren größte Archäologie-Ausstellung in Deutschland. Die Präsentation findet im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahrs 2018 statt. „Wir sind sehr stolz, Krefeld mit unserem fränkischen Fürstenschwert sowie dessen originalgetreuer Rekonstruktion bei dieser außergewöhnlichen Ausstellung in der Bundeshauptstadt zu vertreten“, sagt Museumsleiterin Jennifer Morscheiser.

Zu den etwa 1000 Exponaten von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert zählen auch die Himmelsscheibe von Nebra (circa 1600 v. Chr.) und ein lebensgroßer, römischer Pferdekopf aus dem Jahr 1 n. Chr., der aus vergoldeter Bronze besteht und in Waldgirmes (Hessen) gefunden wurde.

Das Krefelder Museum hat die nach historischer Methode angefertigte Rekonstruktion des Schwertes erst im vergangenen Jahr vorgestellt. Es ist eine 23.000 Euro teure Nachbildung eines Schwertes (Spatha), das 1962 in Gellep entdeckt wurde. Für die Rekonstruktion wurde am Original eine schonende und hochauflösende 3D-Röntgen-Computertomographie eingesetzt, um den Aufbau der Waffe sichtbar zu machen. So konnte auf die Herstellungsmethode geschlossen werden. Es wurde ein zeitgenössischer Brennofen nachgebaut, um Stahl, Eisen und Phosphoreisen gewinnen zu können. Vom Rohmaterial bis zur fertigen Klinge mit originalgetreuer Musterung benötigten ein spezialisierter Schmied und seine Mitarbeiter 210 Stunden, 340 Arbeitsstunden dauerte die Nachbildung des mit Almandinen besetzten Griffs. Die Ausstellung in Berlin endet am 6. Januar 2019.

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