Bundesregierung Krefelder Flüchtlingsrat will Migranten-Gesetz stoppen

Krefeld · Neue bürokratische Hürden sollen unter anderem die Unterstützungsarbeit von Ehrenamtlern noch mehr belasten.

Mit Sorge und Unverständnis hat der Krefelder Flüchtlingsrat den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Arbeitsintegration von Migranten und Flüchtlingen zur Kenntnis genommen. In  einem Schreiben an die heimischen Bundestagsabgeordneten wird eindringlich appelliert, den Asylteil des  „Fachkräfteeinwanderungsgesetzes“ in der vorliegenden Form so nicht zu beschließen. „Der Gesetzentwurf verkehrt bei Flüchtlingen mit Duldungsstatus durch neue, kaum zu erfüllende Auflagen die gewünschte Arbeitsintegration in ihr Gegenteil“, erklärt Christoph Bönders, stellvertretender Vorsitzender des Flüchtlingsrates, in einer Stellungnahme.

Die auch von der Wirtschaft immer wieder eingeforderte erleichterte Arbeitsaufnahme von lange in Deutschland lebenden Flüchtlingen wird nach Ansicht des Flüchtlingsrates mit diesem Gesetz erschwert und keineswegs einfacher gemacht. „Zudem werden neue bürokratische Hürden aufgebaut, die die Unterstützungsarbeit von Ehrenamtlern und Beratungsstellen bei der Arbeitsintegration von Geflüchteten noch mehr belasten. Wir sind uns deshalb mit vielen Wohlfahrtsverbänden und bundesweit tätigen Hilfsorganisationen einig, dass dieses Gesetz so nicht beschlossen werden darf. Es ist zudem zumindest in seinem Asylteil eine erneute Gesetzesverschärfung, die keinen Beitrag zur Behebung des Fachkräftemangels leistet“ betont Bönders.

In Schreiben an die Berliner Abgeordneten aus Krefeld heißt es dann auch: „Setzen Sie sich bitte - eventiell auch jenseits irgendwelcher Fraktionszwänge - bei den anstehenden parlamentarischen Beratungen und Beschlussfassung des Gesetzentwurfes für einen Maßnahmenkatalog ein, der Zugang von Migranten und Geflüchteten zu Erwerbsarbeit erleichtert und ermöglicht und nicht durch neue, nicht zu realisierende Auflagen verhindert.“

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