Krefeld zittert um Denkmal-Brücke FDP hat Bedenken gegen zwei Uerdinger Rheinbrücken

Die Nachricht kam für die Uerdinger aus heiterem Himmel: Die Rheinbrücke reiht für den Verkehr der Zukunft nicht mehr. Muss sie abgerissen werden, oder ist noch Platz für einen Neubau neben dem Denkmal?

 Die Zukunft der Uerdinger Rheinbrücke ist ungewiss: Sicher ist nur, sie reicht für den Verkehr der Zukunft nicht mehr aus.

Die Zukunft der Uerdinger Rheinbrücke ist ungewiss: Sicher ist nur, sie reicht für den Verkehr der Zukunft nicht mehr aus.

Foto: Thomas Lammertz/Lammertz, Thomas (lamm)

Die Experten für Infrastruktur haben es schon seit Jahren gesagt. Die Rheinbrücke Uerdingen sei ein Nadelöhr und müsse dringend auf vier Spuren ausgebaut werden. Das war mit der Politik in Berlin nicht zu machen. 2016 wurde ein solches Vorhaben im Bundesverkehrswegeplan herabgestuft und mit der Priorität „weiterer Bedarf“ versehen. Das bedeutete damals, dass bis zum Jahr 2030 keine Mittel zum Bau zur Verfügung stehen werden.

Eine punktgenaue Vorhersage der Industrie- und Handelskammer mit Sitz in Krefeld. Straßen NRW kündigte nun nämlich an, statt der denkmalgeschützte Rheinbrücke in den 2030-er Jahren einen Neubau zu errichten. Ein Abriss des Denkmals war in der Mitteilung kein Thema, von einigen aber so verstanden worden. Der Straßenbaulastträger relativierte prompt, es gebe noch eine Chance für den Erhalt des zur ortstypischen Silhouette von Uerdingen zählenden Bauwerks.

Das und der Einsatz des Krefelder Oberbürgermeisters Frank Meyer zum Betrieb von zwei Brücken – alt und neu – rief jetzt die FDP auf den Plan. Sie halte den Vorschlag, die vorhandene Rheinbrücke nur noch für den Fußgänger- und Radverkehr zu nutzen und daneben eine neue zu bauen, für „populär“. „An der Einschätzung des Landesbetriebes bezüglich der vorhandenen Brücke hat sich im Kern nichts geändert. Das hier über kurz oder lang Handlungsbedarf besteht, ist Politik und Verwaltung seit langem bekannt“, erklärte FDP-Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann jetzt.

Für die FDP stelle sich bei der nun wieder ins Gespräch gebrachten „Doppelvariante“ mehrere Fragen: Es sei mehr als fraglich, ob für eine zeitgemäß dimensionierte neue Brücke überhaupt Platz neben einer alten sei. „Auf jeden Fall müsste gesichert sein, dass die neue Brücke sich unmittelbar an die Nordanbindung auf dem Krefelder Stadtgebiet und die Straßenfortführung auf der anderen Rheinseite anschließt.“

Die FDP fragte weiterhin, in wessen Baulast eine für den Fußgänger- und Radverkehr vorbehaltene alte Rheinbrücke fallen würde: „Für die daraus erwachsenden zusätzlichen Verkehrssicherungspflichten und Kosten müsste das Land aufkommen. Wir fürchten, dass sich das Land nicht dazu bereit findet.“

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