Fassadensanierung durch Krefelder Förderprogramm Das hübsche Eck der Tannenstraße
Krefeld · Neuer Impuls für die Südweststadt. Durch die Fassadensanierung an der Tannenstraße konnte das Viertel deutlich aufgewertet werden. Und das Hof- und Fassadenprogramm läuft auch im kommenden Jahr weiter.
(RP) Die Krefelder Südweststadt hat an einer markanten Stelle eine deutliche Aufwertung erfahren. Mithilfe von Bundes- und Landesfördermitteln aus dem „Hof- und Fassadenprogramm“ ist die gründerzeitliche Fassade der Immobilie Tannenstraße 147 an der Ecke zur Lindenstraße saniert worden. Strahlend hell wirkt nun diese Hausfront, nachdem zuletzt dort eine in die Jahre gekommene Putzfassade und dunkler Klinker das Bild dominierte. Im Erdgeschoss der Immobilie befinden sich die beiden Kultlokale „Tannenhöhe“ und „Das Café“. Dort stellten jetzt Quartiersmanagerin Birgit Causin, Quartiersarchitekt Christian Wlost und Erkan Demiroglu als Vertreter des Eigentümers Frank Kocken die Neugestaltung vor.
Das aus dem Stadtumbau West resultierende Hof- und Fassadenprogramm ist in Krefeld eine echte Erfolgsgeschichte und zeigt vielerorts positive Wirkung für das Stadtbild. „155 Fassaden in der Innenstadt sind mithilfe dieses Förderprogramms bereits saniert worden, Zuschüsse von insgesamt 800.000 Euro wurden gewährt. Dem gegenüber stehen über zwei Millionen Euro privates Gesamtinvest durch Eigentümer“, bilanziert Birgit Causin, die als Quartiersmanagerin gemeinsam mit Architekt Christian Wlost das Programm begleitet. Weitere Anträge von Krefelder Eigentümern lägen noch für dieses Jahr vor. Es gebe eine starke Nachfrage nach dem Programm, das auch in 2022 weiterläuft, berichtet Causin.
Wie sich das Stadtbild durch das Förderprogramm verändert, zeigt das Straßenbild an der Tannenstraße 147. Helle Fassade, Sitzgelegenheiten vor dem Café, neue Bepflanzung: Am Objekt Tannenstraße sei mit viel Liebe fürs Detail gearbeitet worden, kann Eigentümervertreter Erkan Demiroglu berichten. Der dunkle Klinker des Hauses unten wurde verputzt, Stuck wurde ausgebessert, auch die alte Beschilderung „Konditorei u. Kaffee“ auf markantem Kaminrot über dem Café ist erhalten geblieben. Die Fenster wurden erneuert und sind nun charakteristisch in drei Fenster aufgeteilt.
„Wir wollten hier einen Impuls für die schöne Südweststadt setzen“, erläutert Erkan Demiroglu. Es werde nicht das letzte Invest des Unternehmens in der Südweststadt sein, verspricht er: In der Nähe will der Eigentümer an der Lindenstraße ein weiteres Haus sanieren. Der Austausch mit den Experten bei der Stadt für das Hof- und Fassadenprogramm sei sehr angenehm und hilfreich gewesen, sagt Demiroglu. „Wir sind alle sehr zufrieden.“ Dem kann Quartiersmanagerin Birgit Causin nur zustimmen: „Es ist ein wunderschönes Gesamtbild jetzt in diesem Bereich der Tannenstraße, das ist eine Aufwertung für das gesamte Quartier.“
So funktioniert das Förderprogramm: Für Immobilien innerhalb des so genannten Stadtumbaugebietes Innenstadt können Anträge auf Zuschüsse für die gestalterische Aufwertung von Fassaden, also für Fassadenanstriche, gewährt werden. Grundlage ist eine dafür vom Rat beschlossene Richtlinie. Die energetische Sanierung einer Fassade, beispielsweise durch Wärmedämmung, ist nicht über dieses Programm förderfähig. Darüber hinaus können aber Fassaden- und Dachbegrünungen sowie die Entsiegelung und Begrünung von Innenhöfen, die für alle Bewohner der Immobilie zur Verfügung stehen, bezuschusst werden. Bedingung dabei ist, dass die Immobilie überwiegend dem Wohnen dient. Eine Ladennutzung im Erdgeschoss ist jedoch möglich. Die förderfähigen Kosten einer Maßnahme sind auf 60 Euro pro Quadratmeter umzugestaltender Fläche begrenzt, der Zuschuss beträgt 50 Prozent der festgestellten förderfähigen Kosten. Das bedeutet, dass eine Maßnahme mit maximal 30 Euro pro Quadratmeter bezuschusst werden kann. „Unser Ziel ist es, die Eigentümer eng zu begleiten und umfassend zu beraten“, sagt Christian Wlost.
Zwischen 2012 und 2014 konnten erstmals Anträge auf Zuschüsse aus dem Hof- und Fassadenprogramm gestellt werden. Seit 2016 läuft das Förderprogramm kontinuierlich weiter, das mit 80 Prozent von Bund und Land bezuschusst wird. Der Eigenanteil der Stadt Krefeld liegt bei 20 Prozent. Detaillierte Informationen erhalten Eigentümer direkt über Quartiersmanagerin Birgit Causin aus dem Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung und den extern beauftragten Architekten Christian Wlost vom Büro Post/ Welters Architekten. Sie informieren, beraten und unterstützen die Eigentümer bei der Antragstellung, Farbgestaltung und darüber hinaus auch bei Fragen rund um die Sanierung und Modernisierung von Immobilien sowie zu weiteren Fördermöglichkeiten.