Krefeld bekommt 172 Radboxen Erste Fahrradboxen am Bahnhof eröffnet

Oppum · Pendler können jetzt am Oppumer Bahnhof ihr Rad in abschließbaren Boxen abstellen. Weitere 134 solcher Boxen entstehen im Stadtgebiet. Die Miete ist mit einem Euro pro Tag oder 90 Euro im Jahr vergleichsweise günstig. Zur offiziellen Eröffnung kamen (v.l.): Martin Linne, Ulle Schaufs, Stefan Dortrans von der Herstellerfirma Kienzle, Robert Nieberg vom VRR, Dirk Gunnewig Ministerium und Bürgermeisterin Gisela Klaer.

 Die ersten 38 Fahrradboxen stehen jetzt für Radpendler bereit.

Die ersten 38 Fahrradboxen stehen jetzt für Radpendler bereit.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

(RP) Die ersten 38 von insgesamt 172 abschließbaren Fahrradboxen sind fertig, sie stehen am Oppumer Pendlerbahnhof an der Werkstättenstraße und sind jetzt von Bürgermeisterin Gisela Klaer offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. Wie berichtet hatte die Stadt Krefeld sich gemeinsam mit dem VRR erfolgreich für das Projekt des Bundes beworben.

Weitere Standorte, die in den kommenden Wochen zur Nutzung freigegeben werden, befinden sich am Bellenweg (6), am Hülser Betriebshof (10), am Edelstahlwerk Tor 3 (6), am Bahnhof Uerdingen (34), am Grundend (10), am Bahnhof Oppum auf Seite Hochfelder Straße (16), in Königshof (11), an der Eichhornstraße (5), Am Schicksbaum (6), am Hauptbahnhof (24) und Im Benrader Feld (6). Krefeld ist mit seinen 172 Boxen Spitzenreiter in NRW, nirgendwo sonst in NRW werden so viele aufgebaut.

„Wir wissen die Stationen schon jetzt zu schätzen, sie führen uns zurück zu dem Slogan der fahrradfreundlichen Stadt“, sagte Gisela Klaer, selbst passionierte Radfahrerin, die beim Stadtradeln in drei Wochen 935 Kilometer erradelte. Das Auto stoße an seine Grenzen, Mobilität müssen neu gedacht werden, so ihre Einschätzung.

Das Radboxen-System eignet sich besonders für Fahrgäste, die den Weg zur Haltestelle regelmäßig radeln und ihr Fahrrad sicher geschützt vor Witterung und Diebstahl unterbringen möchten. Folgerichtig wird es Stellplätze für Dauermieter geben. Aber auch Fahrgäste, die nur hin und wieder das Rad nutzen, können spontan einen Stellplatz reservieren.

Dirk Günnewig aus dem NRW-Ministerium für Verkehr zeigt eine mögliche Nutzung auf: „Sie fahren mit Ihrem Pedelec bis hier hin und stellen es in eine Box. Das macht Sinn, denn ein Rad, das viel Geld kostet, lässt man nicht einfach so herumstehen. Dann steigen Sie in den Zug und mieten sich in Düsseldorf ein Leih-Fahrrad aus den verschiedenen Sharing-Modellen, um die letzten Meter zu Ihrem Ziel zu nehmen. Das ist Multimodalität. Hinzu kommt: Dank Digitalisierung sind diese Boxen sehr einfach zu bedienen.“

Denn: „Sämtliche Funktionen werden digital gesteuert. Das Besondere ist die Verknüpfung der Radabstellanlagen mit einem digitalen Hintergrund- und Zugangssystem“, erläutert Martin Husmann, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr. Dazu kommt, dass es kostengünstig zu nutzen ist. Die Miete für eine Box kostet pro Tag einen Euro, pro Woche fünf Euro, pro Monat 15 Euro und pro Jahr 90 Euro.

Der Buchungs- und Abrechnungsprozess wird über die Website www.dein-radschloss.de abgewickelt. Nutzer können nach einer freien Box suchen, sie reservieren und bezahlen. Über das System erhalten sie einen Zugangscode, mit dem sie sich vor Ort am Steuerelement der Abstellanlage einmalig registrieren müssen, um die Tür zur Anlage öffnen zu können. Danach genügt der Zugangscode. Attraktiv ist das System für Bus- und Bahnkunden, die bereits ein Aboticket für den Nahverkehr besitzen. Denn sie können mit ihrer Chipkarte auf die neuen Fahrradabstellanlagen zugreifen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort