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Die Situation wird sich weiter verschärfen Ideen für neues Image der Pflegeberufe

Krefeld · Die Caritas Krefeld hat derzeit 120 Azubis, der größte Teil ist im Bereich der Pflege tätig. Laut Hochschule liegt die Zukunft in der unternehmenseigenen Ausbildung. Hier könnte die Teilakademisierung neue Impulse setzen.

 Hans-Georg Liegener, Caritas-Vorstand in Krefeld

Hans-Georg Liegener, Caritas-Vorstand in Krefeld

Foto: Krebs, Andreas (kan)

Der viel zitierte Fachkräftemangel – in der Pflege ist er schon lange angekommen: Die Bundesregierung sagt, dass in der Branche mindestens 36.000 Fachkräfte fehlen. Und die Situation wird sich weiter verschärfen. „Denn die Menschen werden immer älter, damit wächst auch die Zahl der Pflegebedürftigen“, sagt Hans-Georg Liegener, Caritas-Vorstand und Geschäftsführer der Caritasheime in der Seidenstadt. 1250 Mitarbeiter haben beide Firmen der Caritas in Krefeld. „Davon sind 120 Azubis, der größte Teil ist im Bereich der Pflege tätig“, so Liegener. Die Caritas bietet eine dreijährige Ausbildung. „Zusätzlich bekommt jeder eine Garantie für eine unbefristete Übernahme nach erfolgreichem Abschluss.“

Einen anderen Weg aus dem immer dramatischer werdenden Fachkräftemangel in der Altenpflege zeigen Eileen Kamps, Dagmar Ackermann und Christian Timmreck vom Fachbereich Gesundheitswesen der Hochschule Niederrhein in einer Studie auf. Eine der Antworten, die die jungen Autoren geben: Die Zukunft liegt in der eigenen Ausbildung. Und hier könnte die Teilakademisierung neue Impulse setzen.

Seit Jahren geht die Schere zwischen Nachfrage und Angebot in der pflegerischen Versorgung auseinander. Mehr pflegebedürftigen Menschen stehen immer weniger Pflegefachkräfte gegenüber. Diese Situation hat zur Erstellung der Pflegestudie 2018 „Wege aus dem Fachkräftemangel in der stationären Altenpflege“ geführt.

Im Vorfeld wurden drei potenzielle Handlungsoptionen erarbeitet, die den Fachkräftemangel lindern könnten. Dies sind die Ausbildung im eigenen Unternehmen, die Weiterqualifizierung von Pflegehilfskräften über Fort- und Weiterbildungen zu Pflegefachkräften und der Einsatz ausländischer Pflegefachkräfte. Die Optionen wurden im Anschluss durch eine Online-Befragung bei über 400 personalverantwortlichen Mitarbeitern von stationären Altenpflegeeinrichtungen auf ihre Praktikabilität hin geprüft.

Das Ergebnis: Pflegefachkräfte aus dem Ausland bieten zusätzliche Potenziale wie die kultursensible Pflege, können aber nur ein Teil der Lösung sein. Die Möglichkeit, Pflegehilfskräfte über Fort- und Weiterbildung zu Pflegefachkräften zu qualifizieren, wird offensichtlich unterschätzt. Und: Den effektivsten Weg sehen die Befragten in der eigenen Ausbildung. Nur: Die Ausbildungsmöglichkeiten müssen attraktiver werden. „Vor dem Hintergrund der zunehmenden Abiturientenquote unter den Schulabgängern (derzeit über 50 Prozent) scheint die Teilakademisierung ein Ansatz zu sein“, sagt Professor Christian Timmreck, Dekan des Fachbereichs Gesundheitswesen. Teilakademisierung meint: Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist gesplittet in einen praktischen Teil (zum Beispiel im Krankenhaus) und einem theoretischen Teil an einer Pflegefachschule.

Caritas-Chef Liegener kennt zusätzlich die ganz praktischen Probleme: „Pflegekräfte zu bekommen, das ist im Grunde Glückssache. Wir haben derzeit alle Stellen besetzt. Doch sollte kurzfristig jemand ausfallen, kann es schwierig werden.“ Einerseits arbeiten drei Viertel aller Beschäftigten in der Altenpflege in Teilzeit, andererseits gibt es immer weniger Angehörige, die die Pflege ihrer Verwandten übernehmen können. Oft seien Kinder weit weg und beruflich stark eingebunden, sodass es ohne professionelle Hilfe nicht geht. „Selbst wenn die Zahl der Pflegebedürftigen gleich bliebe, würde mit der sinkenden Zahl pflegender Angehöriger und der gleichzeitig steigenden Lebenserwartung automatisch der Bedarf Pflege wachsen – und damit der Bedarf an Fachkräften“, erklärt der Geschäftsführer.

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