Debatte in Krefeld um Albert Steeger Nazi-Vorwürfe - „Studie über Steeger ist unseriös“

Krefeld · Der frühere Leiter des Museums Burg Linn, Christoph Reichmann, hält die Studie über Steegers Nazi-Vergangenheit für nicht stichhaltig. Steeger habe sich den Nazis entzogen, wo er nur konnte.

 Albert Steeger (1885 in Lobberich geboren, 1958 in Krefeld gestorben).

Albert Steeger (1885 in Lobberich geboren, 1958 in Krefeld gestorben).

Foto: Verein für Heimatpflege Viersen

Die Nachricht, dass der Landschaftsverband Rheinland (LVR) den Albert-Steeger-Preis in Wissenschaftspreis umbenennen will, weil Steeger eine größere Nähe zu den Nationalsozialisten gepflegt haben soll, als bisher bekannt, ist in Krefeld auf Unverständnis gestoßen. Der frühere  Leiter des Museums Burg Linn, Christoph Reichmann,  hält diese Maßnahme für übertrieben und die Studie, die der Entscheidung zugrunde liegt, für unseriös.  „In Steegers Schriften fällt kein einziger Satz, der dem Ideengut der Nazis entspricht“, sagte er auf Anfrage. Wohl sei Steeger Mitglied der NSDAP gewesen, weil er als Wissenschaftler weiterarbeiten wollte, er habe die Nazis anfangs unterschätzt und sei  nicht im Widerstand gewesen, aber er habe sich den Machthabern entzogen, wo immer er konnte.