25 Millionen Euro teures Projekt Krefeld soll Deutschlands ersten Surf-Park erhalten

Krefeld · Ab 2023 sollen 200.000 Sport- und Freizeitbegeisterte jährlich den neuen Surf-Park am Elfrather See besuchen. 25 Millionen Euro will der Projektentwickler Elakari aus Monheim in Deutschlands Pilotprojekt mit Gastronomie, Camping, Naherholung und Events auf 90.000 Quadratmetern Fläche investieren.

Eine rechtlich unverbindliche Absichtserklärung ist unterschrieben. Jetzt ist die Politik am Zug. Dass Stadt und Projektentwickler Elakari aus Monheim ihren Kontrakt ernst nehmen, das machten sie gestern im Rathaus Krefeld deutlich. Gemeinsam stellten sie die Pläne für „Deutschlands ersten professionellen Surfpark“ auf neun Hektar Fläche am Elfrather See vor. Seit April dieses Jahres klopfen beide Seiten hinter den Kulissen ab, ob die Vision in Krefeld Wirklichkeit werden könnte.

Jetzt muss es schnell gehen. Schon am 30. Januar soll die Politik mit einem Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan den Weg zur Realisierung ebnen. Das Gelände will die Stadt langfristig verpachten. Verzögerungen sind nicht vorgesehen, um den Eröffnungstermin in 2023 einhalten zu können.

Kernstück des „Surf- und Naturparks powered by Wavegarden“ ist eine diamantförmige Lagune, in der alle vier Sekunden eine Welle Sportbegeisterte ins Wasser locken soll. 25 Millionen Kubikmeter passen in das zweigeteilte Becken, in dem 90 Zahlende gleichzeitig ihre bis zu 15 Sekunden langen Wellenritte genießen können. Die Ticketpreise für 55 Minuten in der Lagune bewegten sich wahrscheinlich bei gut 45 Euro, sagte Andreas Niedergesäss von Elakari. Er und Architekt Philipp von Buch haben Wurzeln in Neuss und Kaarst. Krefeld ist für beide kein Buch mit sieben Siegeln.

Für Oberbürgermeister Frank Meyer hat das Projekt einen großen Reiz: „Wer die Bilder aus bestehenden Surfparks sieht, der kann sich der Faszination des Sports kaum entziehen. Für Krefeld wäre ein solcher Park ein fantastisches Freizeitangebot, das auch weit über die Stadtgrenzen hinaus Anziehungskraft entwickeln wird.“

Die Firma Elakari entwickelte in 15 Jahren weltweit bis dato rund 30 Objekte in sechs Ländern. Sie will mit dem „Surf- und Naturpark powered by Wavegarden“ ein einzigartiges Freizeiterlebnis für Krefeld schaffen, das weit in die Region Rhein-Ruhr und bis in die Niederlande ausstrahlen soll. Niedergesäss erklärte dazu: „Der Surf- und Naturpark in Krefeld soll die nächste erreichbare Welle für Surfer in Nordwest-Kontinentaleuropa werden. Neben dem Surfpark bieten wir im Umfeld Angebote für Wellness, Naherholung, Sport, Events und Gastronomie.“

Die Technologie zur Erzeugung dynamischer künstlicher Wellen, die in Krefeld zum Einsatz kommen soll, stammt vom Unternehmen Wavegarden. Die Wellenhöhe variiert zwischen einem halben Meter und 1,95 Metern, dadurch werden sowohl Anfänger als auch Profis angesprochen. In den Becken können bis zu 1000 Wellen pro Stunde erzeugt werden. „Wir freuen uns ganz besonders über dieses Projekt in Deutschland, wo der Surfsport immer beliebter wird, Wellen aber knapp sind“, sagte Karin Frisch, Mitgründerin und Marketing-Direktorin von Wavegarden. Ende Oktober wurde im britischen Bristol die erste „Wavegarden Cove“ in Betrieb genommen, Anfang Dezember folgte Melbourne. Im Jahr 2020 kommen Parks in Südkorea, der Schweiz, Brasilien und Schottland dazu.

Der Surf- und Naturpark wird seitens der Stadt auch als positiver Impulsgeber für das gesamte Areal betrachtet. Dazu erklärte Oberbürgermeister Frank Meyer: „Der E-See ist eine schlafende Schönheit, die wir aufwecken möchten. Schon jetzt wird dort Rudern, Segeln, Angeln und Triathlon angeboten – in Zukunft eröffnen sich noch viele weitere Möglichkeiten für Sport, Bewegung und Freizeit.“

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