Im Stadtpark Krefeld-Uerdingen So funktionieren die Highland-Games
Krefeld · Im Stadtpark werden am 11. Juni 2023 die ersten Uerdinger Highland-Games nach schottischem Vorbild ausgetragen. Elf Mannschaften haben sich angemeldet. Wir erklären mit vielen Bildern die Regeln.
Dudelsackklänge im Uerdinger Stadtpark, muskelbepackte Männer in karierten Röcken und fliegende Baumstämme: Die Festwiese im Stadtpark steht an diesem Sonntag, 11. Juni, ganz im Zeichen der schottischen Traditionen. Denn zum ersten Mal werden dort die Uerdinger Highland-Games ausgetragen, jene traditionelle Veranstaltungen mit sportlichen Wettkämpfen. Sie waren ursprünglich Bestandteil der „Gatherings“ genannten Treffen der Clans in den schottischen Highlands und sollen angeblich aus der Zeit der keltischen Könige in Schottland stammen, als im elften Jahrhundert König Malcolm III. zu einem Rennen zum Gipfel von Creag Chòinnich in der Nähe von Braemar aufrief. Er hoffte, so den schnellsten Läufer des Landes zu finden, der dann sein persönlicher Kurier werden sollte. Auch Frauen dürfen seit dem späten 19. Jahrhundert bei den Highland Games mitmachen, und längst nicht mehr nur als Teilnehmer des Schwerttanzes „The Sword“ oder des berühmten Highland-Fling, sondern in allen Disziplinen.
Mittlerweile sind die Wettkämpfe nicht mehr nur in Schottland beheimatet, sondern weltweit überall, wo sich Schotten angesiedelt haben. Oder eben Schottland-Fans wie der Krefelder Frank Langen, der die Spiele maßgeblich organisiert. Die Highland Games werden von traditioneller Musik, besonders dem Dudelsackspiel, und Tänzen begleitet. Die Spiele sind ein Volksfest für die ganze Gesellschaft und locken auch 100.000 Touristen an. So viele werden es in Uerdingen am Sonntag wohl kaum werden, aber dennoch ist mit einem erheblichen Zuschaueransturm zu rechnen.
In Schottland gibt es jährlich bis zu 100 Highland Games, die durch die „Scottish Highland Games Association“ (SHGA) organisiert werden. Die bekanntesten Spiele finden alljährlich am ersten Samstag im September in Braemar statt, das „Braemar Gathering“. Dieses steht unter der Schirmherrschaft des jeweiligen britischen Monarchen, dessen traditioneller Sommersitz das nahe gelegene Balmoral Castle ist – Königin Victoria hatte seinerzeit die königliche Unterstützung zugesagt. Die verstorbene Königin Elisabeth II. war in den 70 Jahren ihrer Regentschaft fast immer anwesend. Zu royalen Patenschaften hat es in Uerdingen freilich nicht gereicht, aber immerhin hat Oberbürgermeister Frank Meyer die Schirmherrschaft übernommen.
In Krefeld feiert die Veranstaltung nun Premiere. Elf Mannschaften haben zugesagt, die in neun Disziplinen gegeneinander antreten. Die „Highlander vom Niederrhein“ stellen die Schiedsrichter und können deshalb nicht aktiv mitmischen. Sie unterstützen das Vorhaben außerdem durch das Ausleihen von Material. Los geht es am 11. Juni um 10.45 Uhr vom Stadtpark-Restaurant aus. In einer langen Kolonne marschieren die in Kilts gewandeten Sportler begleitet von Dudelsackklängen der „White Hakles Pipes and Drums“ ein, bevor die Wettkämpfe um 11 Uhr beginnen. Um 13 Uhr tritt Bauchredner „Der Minze“ auf, natürlich ebenfalls im Kilt, und um 15 Uhr wird der Shanty-Chor des Segelklubs Bayer Uerdingen für die passende Musik sorgen. Im Kinderdorf können sich die Kleinen währenddessen bei den Mini-Highlandgames messen. Ab sechs Jahren dürfen sie mitmachen und sich an den einzelnen Disziplinen versuchen, die kindgerecht abgewandelt wurden. Angeleitet werden sie von dem Kisa-Team der Kindersport-Akademie vom SC Bayer 05 Uerdingen.