Aktion von IHK und Kreishandwerkerschaft Gute Bilanz der „Check In Berufswelt“

Krefeld · 1418 Krefelder Jugendliche informierten sich in diesem Jahr über Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten. Das sind fast doppelt so viele wie vor einem Jahr. Doch noch immer sind nicht die Vor-Corona-Zahlen erreicht.

 Zufrieden mit dem Interesse an dem Angebot „Check In Berufswelt“ sind IHK und Kreishandwerkerschaft.

Zufrieden mit dem Interesse an dem Angebot „Check In Berufswelt“ sind IHK und Kreishandwerkerschaft.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Bereits seit 13 Jahren bieten verschiedene lokale Akteure, darunter die IHK und die Kreishandwerkerschaft, jungen Menschen aus der Region die Möglichkeit, bei „Check In Berufswelt“ in Unternehmen hinein zu schnuppern und sich über Duale Ausbildung zu informieren.

Aus Krefeld nahmen in diesem Jahr 1418 Schülerinnen und Schüler teil (Steigerung von fast exakt 50 Prozent zum Vorjahr) und besuchten 68 Unternehmen. „Das ist eine sehr schöne Entwicklung. Allerdings ist unser Ziel, wieder die Zahlen der Vor-Corona-Zeit zu erreichen, als vier- bis fünftausend junge Menschen von dem Angebot Gebrauch machten“, bilanziert IHK-Kreisgeschäftsführer Jürgen Steinmetz.

Und auch der scheidende stellvertretende Kreisgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Klaus Koralewski, sieht in der Initiative einen wichtigen Baustein, um junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern. „Darüber kommen wir direkt mit den jungen Menschen in Kontakt. Wichtig ist mir, dass Berufsausbildung keine Einbahnstraße ist. Ich kann nach einer Dualen Ausbildung immer noch ein Studium aufsatteln“, betont er.

Im Zentrum der Aktion stehen aber, neben den lokalen Unternehmen, die mit dem Tool dem immer weiter zunehmenden Fachkräftemangel begegnen wollen, insbesondere die Schülerinnen und Schüler. Zwei von ihnen präsentierten sich in der Abschlussveranstaltung auch der Öffentlichkeit. Die beiden Zehntklässlerinnen der Gesamtschule Uerdingen, Felicitas Kracht und Narim Perk fanden über die Informationstage ganz andere Berufe, als sie nach eigener Aussage vorher gedacht hätten.

„Ich habe mir drei verschiedene Berufe angesehen: Ich war im Holiday Inn und habe mir das Hotelfach angesehen, ich war bei der Bundeswehr und der Polizei. Am Ende ist für mich die Polizei der Beruf, in den ich nach dem Abi gehen möchte“, sagt Narim. Die 15-Jährige erzählt, sie habe lange mit einem Polizisten gesprochen. „Vor allem seine privaten Sichtweisen haben mich interessiert. Was er an dem Job mag, was ihm nicht so gefällt, warum er das macht und was er mir raten würde“, erinnert sie sich. Noch vor einem halben Jahr wäre der Gedanke an eine Polizeilaufbahn ihr nicht gekommen, erzählt sie. „Damals hätte ich eher in Richtung Kfz tendiert“, sagt sie lachend.

Ähnlich sieht es bei ihrer ebenfalls 15 Jahre alten Klassenkameradin Felicitas aus. „Ich habe mir Zoll, Amtsgericht und Finanzamt näher angesehen. Und ich muss sagen, dass mich das Finanzamt echt überzeugt hat“, sagt sie und fährt schmunzelnd fort „Das hätte ich vor einem Jahr auch eher nicht erwartet. Da hätte ich vielleicht in Richtung Einzelhandel tendiert.“ Was sie am Finanzamt überzeuge, sei vor allem das Gesamtpaket. „Aber klar, die Sicherheit eines Arbeitgebers im öffentlichen Dienst spielt auch eine Rolle“, erklärt sie unumwunden und mit durchaus großer Reife.

Überzeugt von der Aktion sind auch die Vertreter der insgesamt elf beteiligten Krefelder Schulen. Am besten fasst es die Leiterin der Robert-Jungk-Gesamtschule, Claudia Eberle, zusammen: „Ich bin selbst gelernte Hotelfachfrau, habe erst später Spanisch studiert und profitiere noch heute von diesem Weg, was Organisation und Beschwerden angeht, um nur einige Beispiele zu nennen“, sagt sie und erklärt an die Schüler und Schülerinnen gewandt: „Der Weg, den ihr geht, ist gut. Beschreitet ihn weiter!“

Infos unter www.checkin-berufswelt.net

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