Suchtprobleme Caritas-Drogenberatung seit 40 Jahren an der Südstraße
Krefeld · Zum Jubiläum liest der Autor Jörg Böckem heute ab 18.30 Uhr in der Friedenskirche aus seinem Buch „High Sein“.
(jon) Seit 40 Jahren ist sie eine Anlaufstelle für Menschen in Not: die Beratungsstelle für Alkohol- und Drogenfragen an der Südstraße 43. „Aber auch Ort der Weiterentwicklung und Veränderung“, sagt Sonja Borghoff, Öffentlichkeitsarbeiterin der Caritas. „Die Sicht auf Menschen mit einer Suchtproblematik hat sich deutlich verändert, ist vielfältiger und umfassender geworden.“ Auch die Möglichkeiten der Behandlung haben sich erweitert.
Die Unterstützung von Menschen mit Suchtproblemen hat bei der Caritas Krefeld eine lange Tradition. Bereits 1958 baute der damalige Caritas-Direktor Max Petermann eine Suchtkrankenhilfe auf und förderte Selbsthilfegruppen. Ab 1978 errichtete die Caritas im Auftrag der Stadt eine Anlauf- und Beratungsstelle für Konsumenten von legalen und illegalen Drogen. Als Teamsprecher baute Wolfgang Bach mit weiteren Kollegen im Haus an der Südstraße 43 eine entsprechende Einrichtung auf. Bereits seit 60 Jahren gibt es die Suchtselbsthilfegruppe „Frohe Insel“, die in Krefeld erfolgreich Menschen mit Suchtproblemen unterstützt. „Gemeinsam mit der ,Frohen Insel‘ werden wir 100 Jahre alt“, freut sich die heutige Leiterin der Beratungsstelle für Alkohol- und Drogenfragen, Ute Kaber. Beim Jubiläumsfest am heutigen Freitag, 21. September, in der Friedenskirche, Luisenplatz 1, wird die gemeinsame Historie von Beratungsstelle und Suchtselbsthilfe betrachtet. Im Rahmen der Veranstaltung sind um 18.30 Uhr sind alle Interessierten zu einer öffentlichen Lesung von Jörg Böckem, der aus seinen Büchern „High Sein“ und „Lass mich die Nacht überleben“ liest, eingeladen. Böckem, Jahrgang 1966, ist Journalist und Schriftsteller. Bekannt wurde er vor allem durch sein autobiografisches Buch „Lass mich die Nacht überleben – Mein Leben als Journalist und Junkie“ in dem er seine Erfahrungen als Drogenkonsument beschreibt. 2015 wirkte er an dem Aufklärungsbuch „High sein“ mit, das einen umfassenden und unvoreingenommenen Blick auf den Umgang mit Drogen wirft. Trotz seiner negativen Erfahrungen mit Drogen und einer daraus resultierenden Hepatis-C-Erkrankung hat er seinen Humor nicht verloren. Die Lesung in der Friedenskirche ist kostenlos.