Wirtschaft in Krefeld Drägerwerke verbuchen drastisches Defizit für 2022
Krefeld · Die Krisen der Welt und speziell die resultierenden Lieferengpässe haben dazu geführt, dass die Aufträge nicht reibungslos erledigt werden konnten.
Der Umsatz der Drägerwerke ist im vergangenen Jahr um mehr als elf Prozent gesunken. Trotz einer insgesamt guten Nachfrage sei er 2022 hinter den Erlösen des Vorjahres zurückgeblieben. Aus dem durchgängig hohen Auftragsbestand habe aufgrund der erheblichen Störungen der globalen Lieferketten nicht im üblichen Umfang Umsatz generiert werden können. Wegen der eingeschränkten Verfügbarkeit bestimmter elektronischer Bauteile, unter anderem aufgrund der coronabedingten Lockdowns an wichtigen Handelsplätzen in China, hätten einige der Produkte nicht fertigproduziert und daher auch nicht an Endkunden ausgeliefert werde können, berichtete ein Unternehmenssprecher. Infolgedessen seien auch die möglichen Umsätze aus dem Verkauf dieser Produkte nicht realisiert worden. Der Umsatz betrug deshalb rund 3,04 Milliarden Euro (3,33 Milliarden Euro in 2021).
Die Drägerwerke mit Sitz in Lübeck sind seit mehr als 40 Jahren auch in Krefeld ansässig. 400 Mitarbeiter – davon 290 im Außendienst – sind seit dem Sommer 2018 in einem Neubau im Europark Fichtenhain im Verkauf von Produkten aus den Sparten Sicherheits- und Medizintechnik für die Regionen Nordrhein-Westfalen, Hessen und Teile von Rheinland-Pfalz tätig.
Das niedrigere Umsatzvolumen habe auch zu einem deutlichen Ergebnisrückgang geführt. Das vorläufig berechnete Ergebnis vor Zinsen und Steuern ergab ein Defizit von 87 Millionen Euro (12 Monate 2021: 271,7 Millionen Euro). Ein weiterer Grund für das Ergebnis sei die geringere Bruttomarge gewesen. Sie habe bei rund 41 Prozent (2021: 46,3 Prozent) gelegen. Sie sei zum einen durch den veränderten Produktmix infolge der schwächeren Nachfrage nach coronabezogenen Produkten zurück gegangen, und zum anderen durch die höheren Kosten für die Beschaffung schwer verfügbarer elektronischer Bauteile belastet worden, so der Sprecher.Der Auftragseingang hingegen sei aufgrund einer guten Nachfrage um 2,9 Prozent von 3,09 Milliarden auf rund 3,29 Milliarden Euro gestiegen.
Für 2023 erwarte Dräger eine schrittweise Verbesserung der Verfügbarkeit von Vorprodukten und somit eine Verbesserung der Lieferfähigkeit. Dies solle auf Basis des hohen Auftragsbestands eine deutliche Beschleunigung der Umsatzrealisierung und damit – trotz der erwarteten höheren Beschaffungs- und Personalkosten – eine Rückkehr zu Wachstum und Profitabilität ermöglichen, so der Sprecher.