Tierschutzverein Krefeld Ein Super-Mobil für Krefelds Tierretter

Krefeld · Das Tierheim in Krefeld, geleitet von Frank Schankat, hat einen neuen Tierrettungswagen angeschafft. Durch die moderne und umfangreiche Ausstattung soll Tieren in Zukunft noch besser geholfen werden können.

 Der Tierrettungsdienst des Krefelder Tierschutzvereins hat einen hochmodernen Wagen bekommen. Tierheimleiter Frank Schankat präsentiert das Gefährt. 

Der Tierrettungsdienst des Krefelder Tierschutzvereins hat einen hochmodernen Wagen bekommen. Tierheimleiter Frank Schankat präsentiert das Gefährt. 

Foto: Alexandra Knorr

Um Tiere in Zukunft noch besser versorgen zu können, hat sich der Tierschutzverein Krefeld einen neuen Tierrettungswagen zugelegt. In einer Woche fährt das neue Fahrzeug, laut Tierheimsleiter Frank Schankat durchschnittlich 20 Mal pro Woche zu einem Einsatz und rettet Tiere aus verschiedenen Not- und Gefahrensituationen. Die Zahl der Fahrten variiert allerdings von Woche zu Woche stark. Letztendlich lässt sich noch nicht sagen, wie viel an Arbeit wirklich auf das Team des Tierrettungswagens zukommt.

„Wir lassen kein Tier im Stich“, betont Frank Schankat. Wenn Entenküken im Gully landen oder eine Katze in einen Abwasserschacht fällt, kommen die Mitarbeiter des Tierheims den Zwei- und Vierbeinern zu Hilfe. Gibt es einen medizinischen Notfall, fahren die Tierpfleger direkt zum nächsten Tierarzt, entweder zur Vertragstierärztin des Tierheims, Tanja Aletta Domurath, oder zum regulären Tierarzt des Tierbesitzers. Sind die Schützlinge schwer verletzt, werden die Patienten zu einer Tierklinik gebracht, da Tierärzte in Praxen nicht alle Verletzungen und Krankheiten behandeln können.

 Ein Blick in das Innere des neuen Rettungswagens. Hier können verletzte Tiere erstversorgt werden.

Ein Blick in das Innere des neuen Rettungswagens. Hier können verletzte Tiere erstversorgt werden.

Foto: Alexandra Knorr

„Wir kooperieren mit allen Tierkliniken in der Umgebung. Beinahe alle sind heutzutage spezialisiert. Bei Fällen für die Augenheilkunde wenden wir uns beispielsweise an die Tierklinik am Kaiserberg“, berichtet Schankat. Problematisch ist allerdings, dass die Tierkliniken nicht immer geöffnet sind. Das gilt auch für den Tierrettungsdienst des Tierheims, der nach 19 Uhr nicht mehr erreichbar ist. Laut Schankat ist der Personalmangel im Tierheim daran Schuld, denn Mitarbeiter aus der Nachtschicht müssten nach einem solchen Dienst mindestens elf Stunden dienstfrei bekommen. Dadurch würde der normale Tierheimsbetrieb tagsüber stark eingeschränkt.

Allgemein gilt: Wenn das Tierheim nicht erreichbar ist, können sich Betroffene an Feuerwehr und Polizei wenden. Der Tierrettungsdienst Krefeld rückt zudem auch nur bei Fällen innerhalb der Stadtgrenze aus. Aber: „Natürlich würden wir einen angefahrenen Hund ein paar Meter außerhalb Krefelds nicht verbluten lassen“, stellt Schankat klar.

 Mit verschiedenen Boxen ist der Wagen auch für den Transport unterschiedlicher Tiere ausgerüstet.

Mit verschiedenen Boxen ist der Wagen auch für den Transport unterschiedlicher Tiere ausgerüstet.

Foto: Alexandra Knorr

Der neue Tierrettungswagen wurde vor allem durch Spenden finanziert sowie durch das Geld, das die Einrichtung von den Kommunen für Aufträge erhält. Außerdem nimmt das Tierheim neuerdings vermehrt Pensionstiere an.

Platz ist für diese Tiere da, weil die Fundtierannahme für die Stadt Krefeld weggefallen ist (wir berichteten), was ein tiefer Einschnitt für die Arbeit des Tierheim-Teams war. Schankat merkt dazu an, dass Fundtiere per Definition nur die verloren gegangenen Tiere seien, die direkt einem bestimmten Besitzer zugeordnet werden können. Alle anderen, unter anderem gefundene Wildtiere, Streuner, Tiere von verstorbenen Besitzern oder solchen, die ihre Tiere in misslichen Verhältnissen halten, werden weiterhin vom Tierheim willkommen geheißen.

Es gibt Veränderungen am Flünnertzdyk wie den Neubau eines großen Kleintierhauses mit Lagermöglichkeiten und natürlich den großzügig ausgestatteten Tierrettungswagen. In diesem befinden sich verschiedene Transportkäfige, eine Hundetransportbox, Netze, ein Notfallkoffer, ein Beatmungskoffer, eine Net-Gun, ein Fangstock für die schwierigen Fälle und eine selbst entwickelte Igel-Transportbox. Für die direkte Behandlung im Wagen selbst steht ein Behandlungstisch und auch eine Wärmematte für Fälle von Unterkühlung bereit. Außerdem können die Tiere einmal auf einer normalen Trage und einmal auf der Schaufel-Trage transportiert werden. Letztere ist vor allem bei Rückenverletzungen und panischen sowie aggressiven Tieren praktisch, denn sie minimiert den Kontakt zwischen Tier und Tierpfleger. Für befahrene Straßen gibt es Kennleuchten zur Markierung des Unfallortes.

Werden die Tiere zum Tierheim gebracht, würden sie dort, so der Tierheimleiter, nach aktuellstem Standard versorgt. Es gibt eine Quarantänestation für infektiöse Fälle und eine Behandlungsstation für Verletzungen aller Art.

Für den Fall, dass ein Tier aufgrund seines hohen Alters oder wegen seines aggressiven Verhaltens nicht länger vermittelbar ist, gibt es eine Geriatriestation. Medikamente gibt es in der Hausapotheke. Auch eine Intensivstation sowie ein Raum, in dem zahnärztliche Prophylaxe durchgeführt wird, stehen zu Verfügung. Das Krefelder Tierheim ist somit für die Zukunft gut vorbereitet.

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