Stadtwerke Krefeld SWK: Neue Busse für saubere Stadt

Krefeld · 130 statt bisher über 2000 Milligramm Stickoxid pro Kilowattstunde, das ist der wichtigste Abgaswert der neuen, modernen Hybridbusse, die die SWK am heutigen Dienstag in Dienst stellt. Montag wurden sie offiziell übernommen.

 .Carsten Liedtke, Burkhard Kuphal (v.l.) übernehmen symbolisch den Schlüssel zu den neuen Bussen von Hans-Martin Rosin, dem Vertreter des Herstellers EvoBus GmbH.

.Carsten Liedtke, Burkhard Kuphal (v.l.) übernehmen symbolisch den Schlüssel zu den neuen Bussen von Hans-Martin Rosin, dem Vertreter des Herstellers EvoBus GmbH.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Zehn neue Busse werden ab dem heutigen Dienstag durch Krefeld fahren. Diese werden mit Hybridtechnologie angetrieben und sind dadurch nicht nur leiser, sondern emittieren auch deutlich weniger Schadstoffe als die alten Modelle. „Gerade die Stickoxidemissionen, die derzeit auf breiter Front diskutiert werden, sind massiv reduziert. Hier bewegen wir uns sogar im unteren Bereich dessen, was die Euro VI-Norm vorsieht“, erläutert Burkhard Kuphal, der technische Leiter von SWK Mobil.

Hans-Martin Rosin von der EvoBus GmbH, die die Fahrzeuge produzierte, geht sogar noch weiter. „Die Fahrzeuge haben so gute Filtersysteme, dass es an sehr feinstaubbelasteten Stellen vorkommt, dass die Luft, die aus dem Auspuff kommt, sauberer ist, als die angesaugte“, erzählt er. Auch wenn dies möglicherweise in erster Linie für Feinstaub und Stickoxide gilt und nicht für alle Schadstoffe, diese Aussage zeigt die Richtung, in die sich die SWK-Flotte mit der Anschaffung der neuen Busse bewegt.

 Fahrer Fabian Bovensche am neuen Arbeitsplatz

Fahrer Fabian Bovensche am neuen Arbeitsplatz

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

„Wir sollten allerdings nicht den Fehler machen, nur auf Stickoxid und Feinstaub zu schauen. Auch CO2 ist ein Thema. Und auch hier sind die neuen Busse durch ihren um rund 20 Prozent im Vergleich zu den Vorgängermodellen gesenkten Verbrauch deutlich besser als diese“, sagt SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke. Die neuen Hybridbusse lösen dabei die bisher im Fuhrpark befindlichen zehn alten Hybridmodelle ab. Dass es keine reinen Dieselfahrzeuge sind, die nun außer Dienst gestellt werden, begründen die Verantwortlichen folgendermaßen: „Wir haben die alten Busse 2010 angeschafft. Damit sind sie am Ende ihres Lebenszyklus’ angekommen, und der Wartungsaufwand stieg deutlich. Außerdem sind unsere neusten Dieselbusse auch sauberer als die alten Hybridbusse“, sagt Kuphal. Alle SWK-Busse erfüllen nach seiner Aussage mindestens die Euro V-Norm. Damit ist der Fuhrpark in Krefeld schon jetzt einer der saubersten aller Deutschen Verkehrsbetriebe.

 Der moderne Innenraum der neuen Busse.

Der moderne Innenraum der neuen Busse.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die neuen Busse sind dabei keine Plug-in-Hybride. Sie beziehen den Strom über so genannte „Rekuperationssysteme“, eine Art Dynamo, direkt aus der Bremsenergie. Der so erzeugte Strom wird in einem Akku auf dem Dach gespeichert. Zur Beschleunigung treibt er einen Elektromotor mit 14 kW Leistung und einem Drehmoment von 220 Newtonmeter an. „Dadurch fällt der erhöhte Verbrauch und auch der Lärm beim Anfahren weg. Die Busse sind neben sauberer auch wesentlich leiser“, sagt Kuphal.

 Die Stickstoffemmissionen sanken deutlich.

Die Stickstoffemmissionen sanken deutlich.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das Investitionsvolumen in die neuen Busse beträgt rund drei Millionen Euro. „Es ist schon etwas Besonderes, dass wir eine so große Charge auf einmal kaufen. Die alten Busse haben wir in drei Stufen angeschafft“, erläutert Liedtke. Insgesamt senkte das Krefelder Verkehrsunternehmen die Stickoxidemmissionen seit 2010 über die gesamte Flotte um rund zwei Drittel.

Die neuen Busse mit je 159 Plätzen sind aber nicht nur leiser und umweltfreundlicher, sie bieten auch modernsten Komfort. Auch auf Details achteten die Verantwortlichen. So wird die LED-Anzeige außen am Bus künftig in Weiß erstrahlen. „Weiß erzeugt mehr Kontraste, als die bisher genutzten Farbtöne. Damit ist die Schrift für sehbehinderte Personen besser lesbar“, erläutert Liedtke. Und auch für die Fahrer ist ihr Arbeitsplatz in Zukunft bequemer und ruhiger. Insgesamt also stoßen die Stadtwerke die Tür zu einer noch saubereren Zukunft auf. In einem gemeinsamen wissenschaftlichen Projekt mit der Hochschule Niederrhein eruieren sie darüber hinaus Möglichkeiten, auch reine Elektromobilität in den kommenden Jahren voran zu treiben.

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